zum Inhalt

Automobilwirtschaft: Mobilitätsbranche in Bewegung

Neue Antriebe und Kraftstoffe, autonomes Fahren und intelligente Mobilitäts­konzepte: Malina Siemon (19) studiert Automobil- und Mobilitätswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen.

Eine Frau tippt in einem Auto auf einen Bordcomputer.

Im Studiengang Automobil- und Mobilitätswirtschaft dreht sich alles um die Herausforderungen der Mobilitätsbranche. „Die Autobranche ist in Bewegung und das spiegelt auch mein Studiengang wider“, erzählt Malina Siemon. Die 19-Jährige hat ihr drittes Semester an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen abgeschlossen: „Es ist spannend, weil sich gerade einfach so vieles verändert.“

Der Studiengang gibt einen Überblick über die traditionellen Branchenplayer bestehend aus Zulieferer, Hersteller, Händler und Dienstleister. Darüber hinaus befasst er sich mit den Herausforderungen, die aktuelle Veränderungen für die künftige Wertschöpfungskette bedeuten.

  • Ein Foto von Malina S.

    Die Autobranche ist in Bewegung und das spiegelt auch mein Studiengang wider.

    Malina Siemon

Der Lebenslauf eines Fahrzeugs

„Der Studiengang betrachtet dabei den kompletten Lebenslauf eines Fahrzeugs, also von der Entstehung bis zur Entsorgung. Die Module sind daher sehr breit gefächert. Wer sind die Anbieter, wer die Abnehmer? Es geht um Forschung und Entwicklung, Logistik, Produktionsplanung oder Bestellverfahren. Wir befassen uns mit dem Wandel, etwa wie sich die Produktion durch die Industrie 4.0 verändert, oder auch mit dem Thema, wie Batterien von E-Autos entsorgt werden können“, umreißt sie die Themenpalette.

Betrachtet wird die Branche dabei stets aus der wirtschaftswissenschaftlichen Perspektive: Um diese zu verstehen, braucht es betriebswirtschaftliches Grundwissen wie etwa Rechnungswesen, Bilanzierung, Jahresabschlüsse und Controlling. „Vielfach geht es in den Modulen darum, wie man Prozesse steuern, planen und kontrollieren kann. Und das bedeutet auch Wirtschaftsmathematik“, sagt Malina Siemon. In dem Modul Operation Research wiederum wird viel Statistik verlangt. Der mathematische Anteil erklärt auch, warum das Studium mit einem Bachelor of Science abschließt. Abschrecken lassen sollte man sich davon aber nicht, findet die Studierende: „Es gibt in jedem Semester passende Übungsangebote und auch Tutorials zur Vorbereitung.“

Englisch ist Pflicht

Worauf sich Interessierte einstellen sollten, sind Veranstaltungen auf Englisch: „Wir hatten bis jetzt immer meist ein englisches Fach pro Semester.“ Und das ergibt auch Sinn: „Wer etwa bei einem Konzern arbeitet, hat in der Regel englischsprachige Kontakte. Und viele Fachbegriffe haben sich einfach auf Englisch etabliert“, erklärt Malina Siemon.

Mit dem Abschluss können die Absolventinnen und Absolventen in Autohäusern, bei Automobilherstellern und Zulieferern ebenso arbeiten wie bei Unternehmen aus dem Straßen- und Schienenverkehr. „Das Studium beschränkt sich nicht nur auf das Auto, sondern thematisiert auch den Lkw- und Bahnverkehr“, sagt sie.

Begleitseminare bieten Praxiseinblicke

Um sich beruflich orientieren zu können, bietet die Hochschule im Vertiefungsstudium ein Praxissemester mit Begleitseminar an: „Hier erzählen etwa Kommilitonen von ihren Erfahrungen im Praxissemester. Auch Unternehmensvertreter, häufig ehemalige Studierende der Hochschule, halten Vorträge und stellen ihre Arbeit vor.“

Zusätzlich können im Vertiefungsprogramm Module gewählt werden, mit denen die Studierenden ihr berufliches Profil schärfen können, darunter Marketing, Autohausmanagement, Mobilitätsdienstleistungen, Innovation und Nachhaltigkeit oder Geschäftsmodelle und Ökosysteme. Malina Siemons Eltern führen mehrere Autohäuser im Münsterland. „Für mich als Autohauskind ist natürlich Autohausmanagement sehr interessant!“ Mit Blick auf ihr Praxissemester und auf die Zeit nach dem Studium kann sie sich gut vorstellen, erst einmal Erfahrung bei Autoherstellern oder Dienstleistern zu sammeln.

Automobilwirtschaft studieren

Automobilwirtschaft und -technik und verwandte Studiengänge wie etwa Automobil- und Mobilitätsmanagement, Information Management Automotive, Technische Betriebswirtschaft/Automobilindustrie oder Automotive werden derzeit als grundständiges Studium zum Beispiel in Landshut, Neu-Ulm, Nürtingen-Geislingen, Iserlohn, Bielefeld und Glauchau angeboten.

Je nach Hochschulart oder -standort bieten die Studiengänge unterschiedliche Schwerpunkte und Praxisanteile an. So ist zum Beispiel die Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld auf Elektromobilität spezialisiert. Da bei den Studiengängen die Gewichtung von Wirtschaftswissenschaften, Management und Technik unterschiedlich ist, lohnt sich ein Blick in das Modulhandbuch.

Weitere Informationen

BERUFENET

Das Onlinelexikon für Berufe der Bundesagentur für Arbeit mit über 3.000 aktuellen Berufsbeschreibungen in Text und Bild:
www.arbeitsagentur.de/berufenet

studienwahl.de

Infoportal der Bundesagentur für Arbeit und der Stiftung für Hochschulzulassung
www.studienwahl.de

BERUFE.TV

Filmportal der Bundesagentur für Arbeit
www.berufe.tv

Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK)

www.vdik.de

Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK)

www.kfzgewerbe.de