Rubrik:
studium
22.08.2019
Autor:
Conny
Rubrik:
studium
22.08.2019
Seit einigen Wochen ist mein Leben etwas unstet verlaufen. An der Filmhochschule arbeiten wir meist an Projekten, die wir selbst organisieren müssen. Phasen, in denen ich nur zu Hause bin und zum Beispiel lernen muss, sind selten. Vor allem seit Mai hatte ich so viel zu tun und war viel unterwegs. Der Dreh und die Vorbereitung meines Zweitjahresfilms hat mich voll in Beschlag genommen. Außerdem recherchiere und plane ich seit einigen Monaten noch für ein Sonderprojekt an der bayerisch-tschechischen Grenze. Parallel dazu jobbe ich immer wieder, sollte langsam mal meine Hausarbeit schreiben und ein Privatleben inklusive Fernbeziehung möchte auch auf die Reihe gebracht werden.
Seit drei Tagen hat sich das ruckartig geändert. Der Zweitjahresfilm ist abgedreht und wir sitzen im Schnitt. Das bedeutet acht Stunden pro Tag Schichtarbeit, fünf Wochen lang kein Entkommen aus München. Mit weniger Arbeit ist das nicht unbedingt verbunden, aber mit mehr Sesshaftigkeit, was ich gerade gut gebrauchen kann. Auch wenn die Phase davor stressig war und ich die Wochenenden und den Sommer durcharbeiten muss, merke ich doch immer mehr, dass mir diese Arbeit viel Freude und Erfüllung bereitet. Arbeitszeit ist Lebenszeit und beides könnte für mich gerade genauso gut Stress pur bedeuten. Dass dem nicht so ist, freut mich sehr. Ich glaube, das ist eine Leidenschaft und die gehört ja auch zum Studium dazu!
Nächstes Jahr möchte ich nichtsdestotrotz darauf achten, mein Leben etwas ausgewogener zu planen und mir ein paar mehr Ruheinseln zu gönnen. Zwischen all dem Tatendrang und der schönen Aufregung, kann ein wenig Stillstand nicht schaden. Ab einem gewissen Punkt muss ich mich selbst ein bisschen ausbremsen.
Nun arbeite ich auf den Oktober und zwei freie Wochen hin. Zu spüren, dass Projekte einen Abschluss finden, hat für mich etwas Befreiendes und gleichzeitig Beängstigendes. Da kommt schon ab und zu die Frage auf, was eigentlich danach kommen mag. Diesen Gedanken jedoch, erlaube ich mir gerade, auf die lange Bank zu schieben.
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