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Bachelor live: Urlaub am Bodensee

Ein Porträt-Foto von Hannes

Autor:
Hannes

Rubrik:
studium

22.07.2020

Meine Freundin musste nach Ostern aufgrund der gelockerten Corona-Auflagen in Baden-Württemberg wieder an die Grundschule, um dort ihr Praxis-Semester fortzusetzen.
Die Krisen-Zeit, die wir bis dahin weitestgehend zu zweit bewältigt hatten, musste ich nun also wieder alleine verbringen. So war das Heranrücken der Pfingstferien tatsächlich ein Highlight.
Mein Semester fand nach wie vor in Form von Online-Lehre statt, sodass ich mit ein wenig Vor- und Nacharbeit eine Woche freinehmen konnte.
Der Plan, Urlaub zu machen stand also, die große Frage nach dem Ziel blieb aber bis zuletzt offen. Die Corona-Krise hatte gerade erst den Zenit erreicht, eine Reise in andere Länder war undenkbar, auch mit Übernachtungsmöglichkeiten taten wir uns schwer, Hotels, Pensionen und Campingplätze hatten bis auf wenige Ausnahmen geschlossen.
Wenige Tage vor den Ferien waren Übernachtungen im Zelt wieder zulässig, einem Campingtrip stand nichts mehr im Weg. Wir beschlossen, in der Nähe der Heimat zu bleiben und entschieden uns für den Bodensee.
Dummerweise waren wir nicht die einzigen, die auf diese Idee kamen, die meisten Campingplätze waren auf unsere Anfrage hin ausgebucht. Beim letzten Versuch dann schließlich: „Reservierungen sind nicht möglich, es sieht aber ganz gut aus“.
Das reichte uns an Sicherheit, am ersten Montag der Ferien sattelten wir unsere Rucksäcke und stiegen in den erstbesten Zug, der uns an unser Ziel bringen würde. Die Maskenpflicht machte uns ein wenig zu schaffen, nach einer Phase der Eingewöhnung legte sich aber das Unbehagen. Am Campingplatz dann die große Erleichterung: Die Zeltwiese war beinahe leer. Auch das gute Wetter entlohnte uns für die auf uns genommenen Strapazen.
Die nächsten Tage verbrachten wir entweder am See oder im nahen Konstanz. Trotz praller Sonne war das Wasser noch unangenehm kalt und so wagten wir nur einen kurzen Sprung ins kühle Nass. Die Eindrücke, die ich sammelte, erinnerten mich ein wenig an die Italienurlaube aus meiner Kindheit: so schwül, so touristisch und auch ein wenig „dolce vita“.
Auf dem Weg zurück nach Hause stellte ich erstaunt fest, wie wenig ich an Corona gedacht hatte. Der Urlaub hatte mir ein Stück Normalität in diesen verrückten Zeiten zurückgegeben.