zum Inhalt

Die Juristen von morgen: Let's face Corona-Reality

Ein Porträt-Foto von Nina

Autor:
Nina

Rubrik:
studium

27.05.2020

Wir alle kennen Corona, wissen was es ist, was es mit sich gebracht hat. Und dann war Mitte März plötzlich das Kino zu. Ich weiß noch, wie ich mit meinen Betriebsratskollegen vor dem Computer saß und mir die Verkündung live angeschaut habe. Damals war das noch überhaupt nicht greifbar oder real. Mittlerweile habe ich der nackten Tatsache ins Gesicht sehen müssen: Das Kino ist geschlossen! Ich bin dort zwar noch angestellt und GOTT SEI DANK gibt es einen Betriebsrat, aber das hatte für mich trotzdem zur Folge, dass ich in Kurzarbeit gehen musste. Kurzarbeit null, also null Arbeit und nur anteilige Bezahlung. Das hat mich die letzten Märzwochen in ein ziemliches Loch gezogen. Ich lag nur noch auf dem Sofa (social distancing!) und hab' wirklich nichts geschafft, nichts gemacht und hatte zudem auch noch weniger Geld als zuvor. Und zwar so wenig, dass ich mich im April nach einem weiteren, systemrelevanten (wegen Bezug von Kurzarbeitergeld etc. pp.) Beruf umgeschaut habe.

Praktischerweise bin ich gelernte Medizinische Fachangestellte (Arzthelferin), wobei ich erwähnen muss, dass ich meine Ausbildung schon vor drei Jahren beendet habe und seitdem nie wieder in diesem Beruf gearbeitet habe. Aber ich halte mich selbst für eine offene und nicht scheue Person, die schnell neue Dinge aufnimmt und gut umsetzen kann. Also habe ich mich nach einer Praxis umgeschaut und bin fündig geworden: Seit Ende April arbeite ich in einer Hausarztpraxis.
Der Job macht Spaß, die Kollegen sind nett und die meisten Patienten wirklich lieb. Corona hat auch die Praxis vor einige Herausforderungen gestellt, die sie, wie ich finde, wirklich gut umgesetzt haben. Meine Arbeitszeiten sind die dem Kino nun völlig gegensätzlich und ich musste meinen Tagesablauf komplett umstrukturieren. Vor allem mit dem Uni-Home-Office ist das zwar anstrengend, aber machbar. Immerhin stehe ich so früh auf und habe mehr vom Tag, als wenn ich erst um 10 Uhr wach werden würde. Und natürlich habe ich nun auch wieder mehr Geld zur Verfügung. Ich bin gespannt, wie alles läuft, wenn das Kino wieder öffnen darf. Aber momentan bin ich ganz zufrieden mit der Situation und meiner recht eleganten Problemlösung.