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Sporthochschule Eignungstest – Teil 2

Portrait von Meike

Autor:
Meike

Rubrik:
studium

17.06.2024

Es war ein Donnerstag Anfang Juni. Ich machte mich früh morgens und ziemlich nervös auf den Weg zum Schwimmzentrum der Sporthochschule in Köln. Die Nacht zuvor hatte ich bei einer Freundin in Köln verbracht, um pünktlich um acht Uhr bei der Anmeldung zu sein. Der Eignungstest beginnt um acht Uhr morgens und endet je nach Teilnehmer*innenzahl circa um 19 Uhr abends. Die Testis werden in Gruppen eingeteilt und durchlaufen eine zuvor festgelegte Reihenfolge an Sportarten.

Da ich viel Vorerfahrung in verschiedensten Sportarten vorweisen konnte, fühlte ich mich allgemein gut vorbereitet. Einzelne Disziplinen wie Kugelstoßen, Hochsprung oder 100-Meter-Schwimmen auf Zeit habe ich intensiver geübt. So fühlte ich mich bei meiner ersten Sportart, dem Schwimmen, sicher. Als Erstes stand der Kopfsprung vom 1-Meter-Brett an. Obwohl ich auch diese Disziplin vorher geübt hatte, ging mein Probesprung direkt in die Hose beziehungsweise komplett auf den Rücken. Doch nach ein paar Tipps der ASTA-Helfer*innen konnte ich den Sprung direkt bei meinem ersten Prüfungssprung bestehen. Alle weiteren Disziplinen verliefen reibungslos und auch beim Zeitschwimmen konnte ich die geforderte Zeit unterbieten. Viele meiner Mitstreiter*innen konnten sich jedoch schon nach dem Schwimmen wieder auf den Weg nach Hause machen, da sie zwei Defizite bekommen haben. Solange ihr jedoch die Schwimmtechniken sicher und korrekt beherrscht und vorher das Schwimmen auf Zeit mit einer Stoppuhr übt, könnt ihr diese Sportart sicherlich gut meistern. Nach dem Schwimmen ging es für mich zur Leichtathletik und auch hier handelten sich viele Testis Defizite ein. Übt daher auch den 100-Meter-Sprint auf Zeit, geht vielleicht zu einem Leichtathletikverein in der Nähe und/oder fragt Bekannte, die euch beim Training für das Kugelstoßen und den Hochsprung unterstützen können – mit genügend Vorbereitungszeit sollte auch dies für euch machbar sein.

Nun zur Angstsportart der meisten Testis: das Turnen. Da meine Hauptsportart das Turnen ist, hatte ich bei der Vorbereitung ehrlich gesagt wenig Probleme. Als Tipp kann ich euch daher nur mitgeben, fragt bei einem Verein in der Nähe, ob dieser euch helfen können. Auch ich habe in meinem Heimatverein oder in der Schule einigen Testis das Turnen etwas nähergebracht. Lest euch dazu die Anforderungen genau durch. Turnen ist eine Sportart mit starkem Fokus auf Technik. Natürlich muss nicht alles technisch perfekt sitzen, aber es wird beispielsweise stark darauf geachtet, ob bei der Rückwärtsrolle der Kopf deutlich vom Boden frei wird. Hilfreich können Lernvideos der Sporthochschule auf YouTube sein.

Sowohl meine Badmintonprüfungen als auch meine Basketballprüfungen liefen danach sehr entspannt ab. Dort werden meist nach kurzer Aufwärmzeit direkt im Spiel die Anforderungen abgeprüft und nur wenige Testis bestehen eine Teildisziplin nicht. Es kann nur gut sein, dass sich die Spielform vor Ort spontan etwas verändert. Da Basketball meine vorletzte Sportart war, waren leider auch nicht mehr so viele Testis übrig. So spielten wir nur zwei gegen zwei auf einen Korb, was aber für meine Gruppe kein Problem war. Generell wird mehr miteinander als gegeneinander gespielt und sich gegenseitig unterstützt.

Das Einzige, was einen jetzt noch von einem Studium an der Spoho abhalten könnte, ist der Ausdauerlauf. Zehn beziehungsweise zwölf Minuten pure Qual – zumindest für mich! Ich bin absolut keine Ausdauersportlerin, sodass ich mich durch diesen Lauf quälen musste. Doch die Atmosphäre währenddessen ist unglaublich. Die ganze Tribüne ist voll mit Zuschauer*innen, Eltern, Freund*innen, anderen Testis und die ASTA-Helfer*innen laufen neben dir mit und schreien dich (wohlwollend) an. Für uns Helfer*innen ist dies der wohl schönste Teil des ganzen Tages und man freut sich eigentlich genauso sehr wie die Testis, welche dann völlig erschöpft, aber überglücklich im Ziel ankommen.

Zuletzt lasst euch von den bekannten Reportagen nicht zu viel Angst machen. So streng, wie viele Prüfer*innen dargestellt werden, sind diese in echt gar nicht. Nur eine anständige Vorbereitung würde ich euch definitiv empfehlen. Und selbst wenn es beim ersten Mal nicht klappt, man kann den Test so oft wiederholen wie man möchte. Für mich war dieser Tag tatsächlich auch ausschlaggebend für meine Hochschulwahl. Meinen Studienort hatte ich noch offengehalten, aber die Atmosphäre und die Unterstützung an der Spoho an diesem Tag haben mich dann dazu bewegt, mein Studium dort zu beginnen. Und bisher war dies definitiv die richtige Wahl!