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Medizin studieren: Ein kurzes für immer

Foto von abi>> Blogger Thilo

Autor:
Thilo

Rubrik:
studium

28.02.2019

In meinen bisherigen Blogbeiträgen habe ich immer wieder durchblicken lassen, dass es jemanden an meiner Seite gibt. Nun ist nach fast drei Jahren Beziehung Schluss. Kennengelernt haben wir uns im ersten Semester, haben also dieses Studium gemeinsam begonnen, Münster gemeinsam erkundet und zu unserer Stadt gemacht. Alles dort war mit ihr verbunden, mein Uni-Alltag, meine Freizeit und auch sonst alles. Wir haben zusammen gelernt, hatten gemeinsame Freunde, trieben zusammen Sport, waren gemeinsam in Nepal, durchstanden das Physikum, feierten die Nächte durch, zitterten gemeinsam vor Prüfungen und unterstützten uns bei all unseren Projekten. Sie stand mir auch bei, als Oma und kurz darauf Opa starb.
Irgendwann haben wir jedoch gemerkt, dass unsere Zweisamkeit uns eher einsam macht und uns nicht mehr so bereichert, wie wir uns das wünschen. Wir waren aber dankbar für die Zeit, die Erfahrungen, die Erlebnisse, die Tränen, die Freude, die lehrreichen Stunden und die Möglichkeiten, die wir miteinander hatten. Wir haben es über weite Strecken stets geschafft, einander herauszufordern und zu bereichern. Ich muss zugeben, dass ich aus eigenen Motiven nicht nach Nepal gegangen wäre – die treibende Kraft war sie, sie hat mich aus meiner Komfortzone herausgeholt, etwas in mir geweckt, das bisher unentdeckt blieb. Leider haben wir uns so auch verloren.
Die Trennung ist nun einige Wochen her. Es geht uns beiden gut, wir fokussieren uns auf uns selbst, auf unsere Träume, Wünsche und Vorstellungen. Sie hat bereits zwei Stipendien in der kurzen Zeit abgeräumt. Sie geht ihren Weg, greift die Doktorarbeit bald an und hat Zeit für all ihr Engagement, vor dem ich stets Respekt hatte. Mit Stolz blicke ich auf unser „kurzes für immer“, wie Tiemo Hauer es in einem Song so schön gesagt hat zurück. Dieses Ende stellt ebenso einen Beginn dar. So einiges hat sich entwickelt. Ich freue mich darauf, es euch zu erzählen.