Rubrik:
ausbildung
12.01.2022
Autor:
Maria
Rubrik:
ausbildung
12.01.2022
Mitte September hat mein erster Praxiseinsatz im Krankenhaus begonnen. Dieser dauerte elf Wochen und war auf einer teils internistischen und teils rheumatologischen Station. In dieser Zeit konnte ich definitiv einiges an Eindrücken mitnehmen. Zuallererst ist mir jetzt richtig bewusst geworden, wie körperlich fordernd der Beruf als Pflegekraft doch eigentlich ist. Natürlich war mir diese Tatsache von Anfang an klar. Aber es jetzt mal am eigenen Leib zu erleben, vor allem, da ich davor noch nie wirklich gearbeitet habe, macht dies noch deutlicher. Auch der ganze Stress war eine komplett neue Erfahrung für mich. Auf emotionaler Basis kann die Arbeit ebenfalls herausfordernd sein und ist definitiv nicht für jedes Gemüt gedacht, denn Ekel oder Mitleid können sehr häufig vorkommen. Da kommt es dann darauf an, wie man selbst mit solchen Gefühlen umgeht. Bisher finde ich, dass ich diese Herausforderung gut meistere, da ich solche Emotionen nicht wirklich an mich heranlasse.
Am Anfang ist mir unter anderem der Patientenkontakt ziemlich schwergefallen. Ich war sehr schüchtern und zurückhaltend, Smalltalk war für mich kaum vorstellbar. Doch das hat sich zum Glück gelegt und ich wurde mit der Zeit viel lockerer und offener. Zu Beginn lief ich logischerweise nur mit den anderen mit und schaute zu. Ich bin aber relativ schnell selbstständig geworden und kann Patienten mittlerweile bei der Morgenpflege selbst unterstützen. Auch durfte ich bisher bei verschiedenen Untersuchungen zusehen, zum Beispiel bei einer Darmspiegelung, bei einem Abdomen Ultraschall oder bei einer Kniepunktion. Diese Einblicke fand ich sehr interessant und ich hoffe, dass ich im Laufe der Ausbildung noch mehr ärztliche Untersuchungen zu Gesicht bekommen werde.
Was ich aber mit Freude sagen kann ist, dass mir der erste Einsatz ziemlich Spaß gemacht hat. Auch wenn das Bett morgens um 04:50 Uhr noch sehr gemütlich ist und einem um 6 Uhr bei der Übergabe fast die Augen zufallen, schalte ich sobald ich bei einem Patienten im Zimmer bin und diesem bei der Pflege behilflich sein kann, ab und habe inneren Frieden. Es tut nämlich so gut, zu sehen und zu spüren, dass man gerade einem Menschen hilft – selbst wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelt. Und jedes „Danke“ hat meinen Tag bisher immer ein bisschen schöner gemacht. Natürlich kam es auch vor, dass ein Patient und ich uns mal nicht so gut verstanden haben. Das war dann aber auch nur ein Einzelfall und die examinierten Pflegekräfte haben dann auch Verständnis gezeigt und mich bei der Arbeit mit ihm unterstützt.
Auch wenn diese Ausbildung nur als Übergangslösung für mich angedacht ist, bin ich trotzdem froh und bereue es nicht, mich für diesen Weg entschieden zu haben. Ich hoffe, dass ich aus meinen weiteren Einsätzen ebenfalls mit vielen positiven Eindrücken rauskommen kann.
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