Rubrik:
ausbildung
14.11.2024
Autor:
Marie
Rubrik:
ausbildung
14.11.2024
Nachdem ich mir an einem Infoabend meine zukünftige Berufsschule angesehen hatte, stand für mich fest: Hier könnte ich mich die nächsten drei Jahre wohlfühlen. Das Schulpersonal ist unglaublich freundlich, und obwohl sich alle siezen, ist die Atmosphäre doch sehr familiär, da es pro Schuljahr nur eine Klasse gibt, also einen Unter-, Mittel- und Oberkurs.
Eine Woche nach dem Infotag wurde ich zum Bewerbungsgespräch eingeladen, das sehr viel mehr war als nur irgendein Gespräch. Ich kam als Erste an, und meine Mitbewerberin traf direkt nach mir ein. Wir haben uns kurz unterhalten, auch mit jetzigen Auszubildenden, die ich über ein paar Ecken bereits kannte. Dann bekamen wir eine kleine Schulführung durch die Räumlichkeiten und haben uns unseren zukünftigen Klassenraum angesehen. Dann gingen wir nach unten in die Praxisräume, die gleich an die Berufsschule angegliedert sind und in denen wir während der Ausbildung selbst behandeln werden. Es folgte der erste Test: Stimmeignung. Ich war als Erste dran und wurde mit einem meiner späteren Stimmbildungslehrer vertraut gemacht, der mich sehr familiär durch den ganzen Prozess führte: zuerst einen Text laut vorlesen, dann einen Satz mit langgezogenen Vokalen aussprechen, flüstern, rufen und eine Zeile eines Liedes vorsingen. Dann wurde die mittlere Stimmlage ermittelt. Es war schon interessant, so viel über seine eigene Stimme zu erfahren.
Schon ging es wieder nach oben. Nach einem kurzen Plausch mit den anderen Schüler*innen folgte das eigentliche Bewerbungsgespräch mit der Schulleitung, die mich über meine Modulstudien ausfragte, warum ich nicht mehr studieren wolle und was ich noch an Unterlagen mitbringen sollte. Nachdem wir uns nach der ganzen Fragerei über das Wetter beschwert hatten, war ich mir schon sicher, dass ich die Ausbildungsstelle bekommen würde. Als letzter Teil folgte ein Grammatiktest, in dem grammatikalische Grundlagen abgefragt wurden und ich einen Text über selektiven Mutismus (eine emotional bedingte psychische Störung, bei der die sprachliche Kommunikation stark beeinträchtigt ist) zusammenfassen sollte. Der Test wurde eingesammelt und mir wurde gesagt, dass sie nicht lange brauchen würden, um sich zu entscheiden. Aber dass es wirklich so kurz sein sollte: Ich schaute am nächsten Morgen um 10 Uhr in mein Mailpostfach – und hatte die Zusage. Nicht einmal 24 Stunden später!
Der erste Schritt in Richtung Berufsausbildung und späteres Medizinstudium ist getan. Natürlich tut es ein bisschen weh zu sehen, wie die diesjährigen Medizinstudent*innen bereits starten dürfen und ich noch drei Jahre darauf warten muss. Aber ich bin mir sicher: Auch ich werde das schaffen – es ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit!
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