Rubrik:
ausbildung
30.10.2024
Autor:
Marie
Rubrik:
ausbildung
30.10.2024
Eine Krise. Schon wieder. Juhu. Dasselbe Thema, dieselbe alte Leier. Nur dass ich mir jetzt wirklich so sicher wie noch nie war, dass ich das wirklich will.
Also der letzte Stand war ja, dass ich in Würzburg Biologie studieren möchte. Von dem Plan habe ich mich jetzt endgültig verabschiedet, denn ich hatte so ein Wow- Erlebnis, was man normalerweise nur aus Filmen kennt. Ich dachte selbst nicht, dass ich so was mal haben würde.
Ich saß in einer Chemie-Vorlesung für Medizinstudierende und mein Professor erzählte gerade von der Wirkung von Aktivkohle. Allein das fand ich schon interessant genug, aber dann hat er angefangen, über Physiologie zu reden und warum wir umkippen, wenn wir hyperventilieren. Ich weiß, für die Medizinstudierenden unter euch wird das wahrscheinlich kein beeindruckender Fakt sein. Aber das war der Moment, als ich dachte: Das möchte ich den Rest meines Lebens machen – Menschen helfen, über Krankheiten fachsimpeln und sie im Bestfall auch noch behandeln. Das fühlt sich an wie meine Bestimmung. Also suchte ich mir den Studiengang aus, in den man wohl am schwersten reinkommt: Humanmedizin.
Das hieß, ein Studium konnte ich mir jetzt nicht mehr erlauben. Mit einem Zweitstudium ins Medizinstudium einzusteigen, ist ungefähr so schwer, wie auf einen Zug, der mit 150 Sachen extreme Kurven fährt, aufzuspringen. Mir blieb also nur eine Möglichkeit: der Test für Medizinische Studiengänge, kurz TMS. Da ich ohne jegliche Zusatzqualifikationen aber über 98 Prozent als Test-Ergebnis bräuchte, schien mir auch dieser Weg schier unmöglich.
Eine Möglichkeit blieb aber noch: eine Ausbildung in Kombination mit dem TMS. Dann bräuchte ich ein TMS-Ergebnis von maximal 80 Prozent. Gesagt, getan. Ich fing an, mich nach einer Ausbildung umzusehen. Und zwei Wochen und eine Lebenskrise später hatte ich sogar eine Ausbildungsstelle zur Logopädin in der Tasche, die mich die nächsten drei Jahre beschäftigen wird. Mein Plan sieht vor, während dieser dreijährigen Ausbildung ein zweijähriges Ehrenamt einzuschieben, um ein allzu schlechtes TMS-Ergebnis gegebenenfalls ausgleichen zu können. Was ich in dieser (Ausbildungs-)Zeit erleben werde, werde ich euch natürlich gerne in meinen Blogeinträgen berichten.
Leute, ich bin ehrlich: Manchmal packen mich schon noch Zweifel. Aber nachdem ich gestern in meiner allerersten Test-Simulation ein Ergebnis von 88 Prozent geschafft habe – was heißt, dass ich besser als 88 Prozent der Leute war, die dieselbe Simulation gemacht haben –, geht es mit der Motivation wieder bergauf. Ich schreibe zwar erst nächstes Jahr im Mai den TMS mit, werde mich bis dahin aber an jedem freien Abend hinsetzen und dafür lernen. Es gibt immer einen Weg, euch euren Traum zu erfüllen, gebt bloß nicht auf!
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