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Wie ich zum Bootsbau kam

Angehende Bootsbauerin Johanna im abi» Blog

Autor:
Johanna

Rubrik:
ausbildung

08.02.2025

Als ich mich für die Ausbildung zur Bootsbauerin beworben hatte, hatte ich absolut keinen Plan, was mich erwarten würde. Um ehrlich zu sein, hatte ich gar keinen Plan, überhaupt eine Berufsausbildung im Bootsbau zu machen – dazu kam es nämlich total spontan.

Mitten in meiner Verzweiflung, nach meinem Abitur einen Ausbildungsplatz zur Goldschmiedin zu finden, hatte ich eine kurze Unterhaltung mit meinem Bruder und er fragte mich, warum ich nicht stattdessen eine Ausbildung zur Bootsbauerin mache. Daraufhin fing ich an, zu überlegen. Vielleicht wäre das ja etwas für mich? Seitdem ich 15 Jahre alt bin, arbeite ich an einem See in Hannover und liebe es einfach. Obwohl es dort keine Boote gibt, mochte ich das Gefühl, nah am Wasser zu sein und den Handwerkern beim Reparieren der Gerüste zu helfen.

Nach dem Gespräch mit meinem Bruder habe ich erst mal die Ausbildungsverordnung angeschaut, um sicherzustellen, dass diese Ausbildung wirklich etwas für mich ist. Da habe ich gesehen, wie vielfältig die Bootsbau-Ausbildung ist und mit wie vielen Materialien man arbeitet. Danach fing ich gleich an, nach Ausbildungsplätzen zu suchen. Da es bereits Juli war und ich somit ziemlich spät dran war, musste ich erst mal schauen, ob es überhaupt noch offene Stellen gab. Zu meinem Glück – Ja! Hier mein persönlicher Tipp: immer Betriebe individuell kontaktieren und fragen, ob sie ausbilden. Zahlreiche Betriebe stellen ihre Infos gar nicht auf ausbildungsbezogene Webseiten.

Also habe ich schnell ein Bewerbungsschreiben zusammengestellt und es an so viele Betriebe wie möglich verschickt. Nach ein paar Tagen bekam ich eine Rückmeldung von meinem heutigen Ausbildungsbetrieb. Sie luden mich zu einem Video-Interview ein. Nach einem kurzen Gespräch einigten wir uns auf ein Praktikum, um zu schauen, ob ich und der Betrieb zusammenpassen und ob der Bootsbau überhaupt etwas für mich ist.

Am letzten Tag meines Praktikums im Betrieb wurde mir dann ein Ausbildungsplatz angeboten, und diesen habe ich mit voller Überzeugung angenommen. Das siebentägige Praktikum war voller Fragen, Wunder und Neugier meinerseits und ich hatte das Gefühl, dass ich hier vieles Wertvolles lernen würde – nicht nur handwerklich, sondern insbesondere auf sozialer Ebene. Es war wie ein Hauch frischer Luft und diesen wollte ich festhalten. Kleiner Spoiler: Die Luft ist immer noch frisch.