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Bachelor live: Ausgangsbeschränkung in München

Ein Porträt-Foto von Conny

Autor:
Conny

Rubrik:
studium

24.03.2020

Für die Ausgangsbeschränkung wegen der Corona-Krise war ich in meiner neuen WG in München ganz gut ausgestattet. Der Umzug fand vor einem Monat statt und die Wohnung war daher bereits wohnlich eingerichtet als Markus Söder die Ausgangsbeschränkungen für ganz Bayern verkündete. Meine Freundin hatte es gerade noch rechtzeitig aus Paris heraus geschafft, bevor die deutsch-französischen Grenzen dicht gemacht wurden. Somit war ich zumindest nicht alleine. Auch mein WG-Mitbewohner war da. Einen großen Unterschied zum sonstigen Alltag spürte ich bisher aber ehrlich gesagt nicht, da ich für mein Studium sowieso eine Hausarbeit schreiben musste. Auf die Straße wäre ich deswegen auch so nur vereinzelt gegangen. Man stelle sich vor, es ist Quarantäne und keiner merkt’s …
Schon die Tage vor dem Söder-Beschluss genoss ich deshalb in den Schreibpausen die Vorzüge der neuen Wohnung. Durch die Erdgeschosslage haben wir zum Beispiel Zugang zu einer schönen Terrasse, an die ein traumhafter Gemeinschaftsgarten des Hauses anschließt. Das wurde bei dem sonnigen Wetter natürlich voll ausgenutzt, auch wenn der Sonnenschein nicht so recht zur Virus-Panik passen wollte.
Als die Idee aufkam, dass wir angrillen könnten, überlegten wir drei nicht lang. Kurzer Hand kauften wir im Baumarkt Holzkohle und Grillzeug. Ein kleiner Grill fand sich für einen schmalen Taler in einem Möbel Second Hand gegenüber.
Es war für uns alle tatsächlich das erste Mal, dass wir selbst grillten. Sonst wäre das ja so ein „Papa-Ding“ stellten wir fest. Wir wählten die Position des Grills so aus, dass die Balkone unserer Nachbarn nichts vom Rauch abbekamen, der Grill aber noch auf dem feuerfesten Stein unserer Terrasse stand. Die Stellung am Grill übernahm dann ich, während meine Freundin und mein Mitbewohner die restlichen Vorbereitungen trafen.
Als wir eine halbe Stunde später zu dritt unter freiem Himmel saßen, jeder mit einer Bratwurst und einem Salat auf dem Teller, fühlte sich diese Ausgangsbeschränkung irgendwie doch ganz ertragbar an.
Die einzige Angst: Eingesperrt sein ohne Internet, denn unser WLAN funktionierte leider noch nicht. Der Vertrag war bereits abgeschlossen, aber installiert wurde noch nichts. Alle Hoffnungen ruhten daher auf dem Termin mit dem Techniker, der Mitte der Woche kommen sollte.