Rubrik:
studium
24.03.2020
Autor:
Noah
Rubrik:
studium
24.03.2020
Ich muss zugeben, in der Schule gehörte ich nie zu den Fleißigsten, doch erstaunlicherweise führte dieser häufig minimale Einsatz trotzdem zu ganz akzeptablen und vorzeigbaren Noten. Nun war mir aber von Beginn meines Studiums an klar – so kann ich auf gar keinen Fall für die Klausuren in der Uni lernen. Also fing ich an, mir Methoden für das effektive Lernen anzueignen und schrieb mir zum ersten Mal Karteikarten für (fast) jedes Fach. Gemeinsam mit meiner Mitbewohnerin gingen wir vor dem Schlafengehen die verschiedenen Fragen der unterschiedlichen Fächer durch, denn unsere Prüfungen rückten immer näher.
Angefangen hat es mit der Klausur im Fach „Das politische System Deutschlands“ und wir beide waren kurz vor der Prüfung entspannter als gedacht. Ich war auch dann noch entspannt, als ich die Klausur abgegeben habe. Meine Freunde hatten eher ein schlechteres Bauchgefühl. Doch wir mussten schnell einen Haken dahinter setzen, denn drei Tage später stand Personal und Organisation an – ein reines Auswendiglernfach. Hier war mein Bauchgefühl eher schlechter, was vielleicht auch am Klausurformat lag, denn Multiple Choice hinterlässt bei mir zumindest immer ein maues Bauchgefühl, da ich nicht weiß, ob ich nun wirklich alle richtigen Antworten angekreuzt habe. Auch nach dieser Klausur blieb kaum Zeit, sich Gedanken zu machen, denn schon in weniger als 48 Stunden wartete der „Endgegner“ – die Klausur im Fach Empirische Methoden. Es ist aufgrund seiner hohen Durchfallquote berüchtigt. Erstaunlicherweise war die Arbeit sehr dankbar, doch ich schätze, dass es bei mir knapp werden könnte. Zumindest konnten meine Freunde und ich danach „Bergfest“ feiern, denn es waren drei von fünf Prüfungen vorbei und die Semesterferien standen vor der Tür. Doch davor hieß es, noch zwei Mal Karteikarten durchgehen. Langsam drehte sich mein Kopf nur um Themen wie Staatsgründungstheorien und örtliche Hebesätze. Es war ein sehr befreiendes Gefühl, endlich die letzte Arbeit abgeben zu dürfen, und nun stressfreier durch den Alltag gehen zu können, ohne direkt ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Jetzt durfte ich noch auf meine Noten warten und schauen, wie sehr ich meinem Bauchgefühl trauen kann.
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