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BAföG – Teil 2

Ein Porträt-Foto von Jonah

Autor:
Jonah

Rubrik:
studium

14.08.2023

Nach meinem Antrag auf Ausbildungsförderung wartete ich erstmal sehr lange auf eine Antwort, viel länger als ich es mir vorgestellt hatte. Als ich dann an einem Wochenende in die Heimat fuhr, lag dort ein Brief für mich, und mit einem Blick auf den Absender wusste ich direkt, dass es sich um meinen BAföG-Antrag handelt. Als ich den Brief aufmachte, hatte ich kurzzeitig Hoffnung, dass mein Antrag nun endlich durch ist, diese verflog aber nach wenigen Sekunden wieder. Der Brief war lediglich dazu da, um fehlende Dokumente zu fordern, und das war eigentlich das, was ich unbedingt vermeiden wollte.

Als ich meinen Antrag stellte, schaute ich mir alle Formblätter (Dokumente, die für bestimmte Fälle dem Antrag angefügt werden müssen) an und wählte alle benötigten aus. Zudem ging ich jedes Dokument möglichst genau durch, da ich unbedingt Fehler vermeiden wollte. Aber nun fehlte eben etwas – und anstelle mich groß darüber aufzuregen, schickte ich die benötigten Dokumente direkt ab. Und dann wartete ich wieder, ziemlich lange, bis ich den nächsten Brief erhielt und noch ein bisschen mehr Hoffnung hatte als beim ersten Brief, aber auch hier wurden nur wieder Dokumente gefordert. Und das war nicht das letzte Mal, dass ich so einen Brief erhielt. Insgesamt wurde ich drei- bis viermal aufgefordert, Dokumente nachzureichen, was meine mögliche Bewilligung natürlich um Monate verschob.

Natürlich lag der Fehler mit den fehlenden Unterlagen bei mir, aber trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich auch mehrere Dinge gleichzeitig hätte erledigen können. Während mit dem einen Schreiben eine Praktikumsbescheinigung gefordert wurde, kam mit dem nächsten die Nachricht, dass beim Einkommen meines Vaters etwas unklar ist. Natürlich ärgerlich, dass mir dort diese Fehler passiert sind, aber vielleicht wäre es trotzdem einfacher gewesen, diese zwei unabhängigen Dinge in einem Brief zu fordern und nicht im zweimonatigen Abstand.

Nachdem ich irgendwann die Einstellung angenommen habe, dass die Bewilligung irgendwann schon kommen muss, sah ich die Sache etwas entspannter – und irgendwann kam dann auch der Brief, der nichts von mir forderte, sondern mir lediglich bescheinigte, dass ich nun BAföG bekomme.

Ich habe zwar etwas mehr als zehn Monate auf diese Antwort gewartet, da ich aber mit dem monatlichen Betrag gut zurechtkomme und die Nachzahlung auch die Monate mit großem Minus wieder deckt, bin ich zufrieden. Ich konnte die gesamte Zeit ohne BAföG leben, ohne dass mir komplett das Geld ausging, sehe es aber etwas problematisch, dass nicht jeder die nötigen Rücklagen hat. Dafür dauert es einfach zu lange, eine Antwort auf seinen eingereichten Antrag zu bekommen, und zudem sind die Sprechzeiten pro Woche deutlich zu gering.