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Bachelor live: Co-Referent

Ein Porträt-Foto von Conny

Autor:
Conny

Rubrik:
studium

06.11.2019

Vor zwei Jahren lernte ich bei einer Veranstaltung bei uns an der Filmhochschule in München einen Dozenten der Deutschen Journalistenschule kennen. Wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut und aus dem anfänglichen professionellen Kontakt wurde zunehmend Freundschaft.
Eine große Rolle dabei spielte ein Seminar, das er jedes Jahr in der Schweiz veranstaltet. Es trägt den Titel „Reportage und Dokumentarfilm“. Eine Woche lang werden in einem exklusiven Hotel in den Schweizer Bergen Journalisten verschiedener Zeitungen darin geschult, spannende Reportagen zu schreiben. Dabei wird ein interessanter Ansatz verfolgt: Gut geschriebene Reportagen sind nichts anderes als Dokumentarfilme in Textform. In dem Seminar wird also das Schreiben mit Hilfe filmischer Gestaltungsmittel gelehrt. Wie lässt sich sprachlich eine Totale von einer Großaufnahme unterscheiden? Ist der Text in Farbe oder in Schwarz-weiß? Welche Rückschlüsse lassen sich anhand von Dokumentarfilmen auf die Dramaturgie und Herangehensweise in Text-Reportagen ziehen?
Im interdisziplinären Austausch zwischen Bewegtbild und Text ist ein wichtiger Teil des Seminars, das Schauen und Analysieren von Dokumentarfilmen. Und hier kam ich ins Spiel. Für mich war es nicht komplett neu, über Filme und deren Gestaltungsmittel zu referieren. Im Rahmen meines FSJs hatte ich bereits Kurse mit Schülern und Geflüchteten gemacht, aber dieses Seminar war nochmal eine ganz andere Liga. Im Grunde war es für mich auf jeder Ebene ein Höhepunkt. Ich konnte mit Journalisten verschiedener Zeitungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz netzwerken und für meinen Lebenslauf war es eine renommierte Ergänzung. Das Ganze wurde sogar noch entlohnt und was für mich eigentlich das Schönste war: Ich konnte eine Woche an einem traumhaft schönen Ort verbringen mit einem Freund, der mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen war.
Dieses Jahr durfte ich wieder als Co-Referent auftreten. Die Inhalte meines Seminarteils wiederholte ich stellenweise, aber ich stellte auch einige Sachen um. Nach dem Feedback des vergangenen Jahres wusste ich, was gut funktionierte und was noch verbessert werden musste. Auch wenn die Gruppendynamik anders war als beim letzten Mal, hatte ich doch das Gefühl, dass es insgesamt sehr gut ankam und stimmig wirkte. Vor allem die familiäre Atmosphäre gefiel mir wieder sehr gut. So wurde das Seminar schon zum zweiten Mal eine tolle Erfahrung für mich, denn auch beruflich kann ich mir gut vorstellen, später Workshops und Ähnliches in diesem Bereich zu geben.