Rubrik:
studium
18.12.2020
Autor:
Conny
Rubrik:
studium
18.12.2020
Noch im September hatte unser aktuellstes Filmprojekt „Die letzte erste Tanke“ große Open-Air-Premiere vor über 170 Besucher*innen gefeiert. Familie, Freunde und auch Fremde strömten in Scharen vor die Leinwand, um unseren deutsch-tschechischen Kurzfilm zu sehen. Rückblickend bin ich nochmal viel dankbarer für diesen Abend als ich es damals schon war. Denn alle Vorführungstermine, die darüber hinaus 2020 geplant waren, fielen aus.
Bei den meisten Veranstaltungen entschieden wir uns für eine Verschiebung ins Frühjahr 2021. Nur einer dieser Termine sollte online stattfinden. Die junge Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde Bamberg-Erlangen transferierte ihren geplanten Kurzfilmabend auf die Plattformen Vimeo und Zoom. Neben unserem Projekt lief dort auch der Kurzfilm einer HFF-Kommilitonin von mir.
Zunächst war ich skeptisch, ob sich überhaupt jemand in diesem Format unsere Filme anschauen würde. Für mich war es das erste Online-Screening. Ein paar Tage davor fingen wir damit an, Menschen einzuladen. Das Prozedere sah so aus, dass sich die Leute per Mail anmelden mussten. Einen Tag vorher erhielten sie dann eine Bestätigungsmail mit den Links zu unseren beiden Filmen sowie zu dem Chatroom auf Zoom, in welchem die Kommunikation untereinander möglich war.
Es freute mich, dass insgesamt 23 Personen teilnahmen. Nach einer kurzen Begrüßung durch die Veranstalterin hatten alle 45 Minuten Zeit, sich unsere Filme anzuschauen. Diese Pause nutzten mein Co-Regisseur Ferdinand und ich für ein Telefonat. Wir stimmten uns auf mögliche Fragen aus dem Publikum ein. Danach gab es eine moderierte Gesprächsrunde. Beide Filme stießen scheinbar auf großes Interesse. Circa eine Stunde lang standen wir Rede und Antwort. Vor allem unsere Arbeitsweise und das Vorgehen im Projekt interessierte die Leute. Am Ende hatte ich das Gefühl trotz der digitalen Unterhaltung gut auf die Fragen eingegangen zu sein und das Publikum schien zufrieden.
Abschließend finde ich, dass Online-Veranstaltungen in diesen Zeiten zwar besser sind als gar nichts stattfinden zu lassen, aber ein gleichwertiger Ersatz sind sie keineswegs. Stumme und schwarze Kacheln mit einem digitalen Namensschild erzeugen ein anonymes Gefühl. Der private Austausch fehlt. Die Vorfreude auf 2021 wächst.
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