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Bachelor live: Die Bubble

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
studium

18.12.2020

Hier in Freiburg ist es mir wieder einmal sehr deutlich aufgefallen, wie viele unterschiedliche „Bubbles“ oder soziale Blasen es gibt. Auch ich bin schon Teil von vielen Bubbles gewesen. Sei es in der Schule, in Vereinen etc., aber bewusst wird man sich dessen erst, wenn man in Kontakt mit anderen Bubbles kommt. Als Freiwilliger in Peru hatte ich das ziemlich oft. Gerade jetzt zu Beginn des Studiums lerne ich viele neue Leute kennen und komme in interessante Gespräche. Das sind meist keine komplett neuen Lebenswelten, da sicherlich ein gewisser Typ Mensch Politikwissenschaft und Soziologie studiert und deswegen Schnittmengen vorhanden sind. Dennoch merke ich einen Unterschied zu meiner Freundesclique aus der Schulzeit und meiner sozialen Umwelt aus dem Dorf. In Freiburg ist es in vielerlei Hinsicht anders. Auf dem Dorf finden sich zum Beispiel wenige aktive Anhänger*innen der Fridays for Future Bewegung, weil jeder direkt oder indirekt auf Autos angewiesen ist. Hier in der Stadt ist das natürlich was ganz anderes. Auch der Anteil an sich vegetarisch oder vegan ernährenden Menschen ist hier deutlich höher, dem ich mich mehr oder weniger fast schon anschließe. Politisch gesehen ist die Sache auch klar. Wobei dazu wiederum Komilliton*innen aus Berlin eine ganz andere Meinung haben und Freiburg als Hochburg des spießigen Konservatismus bezeichnen würden. Interessant finde ich, wie sehr einen diese Bubble beeinflusst. Vielleicht bin ich zwar mit allen anderen Komilliton*innen einer Meinung – das bildet aber keineswegs das Bild der Gesamtgesellschaft ab. Am Ende des Tages dümpeln wir alle wieder in unserem eigenen sicheren und bekannten Teich herum. Den Anspruch offen zu sein und aus der Bubble herauszubrechen kann ich sicherlich verwerfen, aber ich glaube ein kritischer Umgang – vor allem mit sich selbst – kann nicht schaden.