Rubrik:
studium
25.04.2024
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Autor:
Conny
Rubrik:
studium
25.04.2024
Im letzten Jahr gewann ich mit meinem Film „Stadtrand“ den Jurypreis auf einem Kurzfilmfestival in Leipzig. Anfang dieses Jahres wurde ich von dem Festival dann angefragt, ob ich mir vorstellen könnte, für die diesjährige Ausgabe selbst Teil der Jury zu sein. Natürlich fühlte ich mich von der Anfrage geehrt, trotzdem zögerte ich zunächst, ob ich zustimmen sollte. Ich selbst sehe mich vor allem als Filmemacher und (noch) Student und deshalb erst einmal nicht in der Position, um über die Filme anderer als Experte zu urteilen.
Schlussendlich sagte ich aber doch zu und konnte mich insofern davon überzeugen, dass ich im Gespräch mit den anderen Jury-Mitgliedern zumindest zur Meinungsbildung über Geschichten beitragen könne. Mit diesem Selbstverständnis trat ich die Jury-Aufgabe gerne an. Ein paar Wochen vor dem Festival erhielten wir dann eine Mail mit den Links zu den fünf nominierten Wettbewerbsfilmen. Ich schaute mir alle Filme in Ruhe zu Hause an und hatte bereits zu dem Zeitpunkt meinen persönlichen Favoriten gekürt. Nichtsdestotrotz ging ich am Abend des Festivals mit offenen Augen in die Sichtung, bereit, mich von der Projektion im Kino noch einmal umstimmen zu lassen.
Als Erstes wurde ich vom Festivalteam in den Backstagebereich geführt, wo ich die anderen Jurymitglieder kennenlernte. Neben mir waren noch vier weitere Leute aus der Film- und Medienbranche in der Jury. Als die Veranstaltung begann, stellte der Moderator uns dem ausverkauften Saal vor und dann wurden die ersten drei Filme gezeigt. In der anschließenden Pause hatten wir schon mal die Möglichkeit, uns über das Gesehene zu unterhalten. Hier zeichnete sich noch kein klarer Gewinner ab, aber noch hatten wir ja Zeit, uns zu entscheiden.
Nachdem wir dann im zweiten Programmteil auch die restlichen Filme gesehen hatten, zogen wir uns wieder zurück, um den Sieger zu küren. Während wir diskutierten, Punkte vergaben und eine kurze Laudatio formulierten, fanden auf der Bühne die Gespräche mit den Filmschaffenden statt. Eine halbe Stunde später traten wir auf die Bühne und verkündeten den Preisträger. Letzten Endes kam der von mir favorisierte Film auch bei meinen Jurykolleg*innen am besten an, sodass wir diesen dann auch auszeichneten.
Alles in allem war ich sehr froh über den Abend, denn ich hatte einerseits das Gefühl, mit dem Jurypreis den Filmschaffenden verdientermaßen etwas Gutes geschenkt zu haben, und andererseits durch den Juryplatz auch selbst beschenkt worden zu sein.
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