Rubrik:
studium
15.09.2020
Autor:
Conny
Rubrik:
studium
15.09.2020
Ein Freund von mir hat in den 1970er Jahren ein Spiel erfunden. Es heißt Tischeishockey und seit 42 Jahren findet dafür jährlich eine Weltmeisterschaft in einem anderen Land statt. Als ich ihn vor drei Jahren kennenlernte, lud er mich direkt zur damaligen WM ein. Sie fand in Bodenmais im Bayerischen Wald statt. Dass das keine normale Meisterschaft sein konnte, verstand ich schnell. Alle Gäste schliefen im gleichen Hotel und jeder trat als WM-Teilnehmer an. Eine Woche lang wurde gespielt: Vorrunde, Achtel-, Viertel- und Halbfinale bis am Freitagabend der offizielle WM-Sieger gekürt wurde. Parallel zu diesem unterhaltsamen Wettbewerb, nahmen alle an Ausflügen in die Region teil. Es wurde gemeinsam zu Abend gegessen, sauniert und Fußball gespielt. Das Ganze erinnerte an eine große Familie. Damals konnte ich leider nur vier Tage bleiben.
Im letzten Jahr fand die WM in Süditalien statt und ich konnte wegen eines Filmprojekts gar nicht teilnehmen. Als nun dieses Jahr Corona vor der Tür stand, war zunächst unsicher, ob zum ersten Mal überhaupt eine Tischeishockey-WM komplett ausfallen müsste. Doch Dank der gewissenhaften Planung meines Freundes, durfte der Kern der Spieler antreten. Zwar konnten aufgrund der Einreisebeschränkung weniger Leute als sonst anreisen, dennoch waren es mehr als 60 Personen. Alle ließen sich vorher negativ auf Covid-19 testen.
Weil ich auch dieses Mal arbeiten musste, nahm ich nur am letzten WM-Wochenende teil. Die Meisterschaft fand im Stubaital bei Innsbruck statt, wo ich vorher noch nie gewesen war. Und so konnte ich meine WM-Teilnahme und den Besuch meines Freundes mit einer touristischen Neuentdeckung verbinden.
Als ich eintraf erlebte ich noch das Spiel um Platz drei und das Finale mit. Danach gab es eine große Abschlussparty – für mich war es eher eine Willkommensfeier. Einige der Teilnehmer und Teilnehmerinnen kannte ich noch von meiner letzten WM. Aber auch an diesem Abend lernte ich in der freundschaftlichen Atmosphäre viele neue Leute kennen.
Leider war das Wetter am Tag danach so regnerisch, dass an große Ausflüge nicht zu denken war. Doch das Hotel bot viele Vorzüge wie einen Fitnessraum, eine Sauna und ein gutes Restaurant, sodass die Zeit gut investiert werden konnte in bitter nötige Entspannung.
Im nächsten Jahr soll die WM in Tschechien stattfinden. Diesmal mit meiner vollständigen Teilnahme und der Idee, einen Film über den Sport und die WM-Woche entstehen zu lassen.
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