Rubrik:
studium
08.05.2019
Autor:
Conny
Rubrik:
studium
08.05.2019
Nach meinem Abitur 2016 arbeitete ich für ein Jahr als FSJler bei den Fontane-Festspielen in Neuruppin. In der Geburtsstadt von Theodor Fontane finden im jährlichen Wechsel die großen Festspiele und das Kinder- und Jugendliteraturfestival statt. Während meiner Zeit war ich für die Vorbereitung des Kinder- und Jugendliteraturfestivals „Querfeldzwei“ zuständig. Ein wenig war ich aber auch an den Vorbereitungen für das große Fontanejahr 2019 beteiligt. Nun jährt sich nämlich der Geburtstag des großen Literaten, am 31. März, zum 200. Mal.
Damals hatte ich eine sehr enge Bindung zu meiner Chefin im FSJ und ihrem Mann, denn ich lebte und arbeitete bei den beiden im Haus, wo auch das Festspiel-Büro eingerichtet war. Mein Jahr in Neuruppin war sehr familiär und es gab viel zu tun. Ich würde also sagen, dass es eine intensive Zeit war, auch weil ich das erste Mal von zu Hause weg war.
Nun, anderthalb Jahre später, fand ich endlich einmal die Möglichkeit, die beiden zu besuchen. Zufällig bot sich gerade das Auftaktwochenende des Fontane-Jahrs an. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnete es und auch sonst war viel Prominenz aus Politik und Kultur anwesend. Als ich mittags am Bahnhof ankam, war für die beschauliche Stadt ganz schön viel los. An jeder Ecke spielten Musiker, traten Artisten auf und die Foodtrucks und die Eisdielen waren überlaufen.
Tagsüber traf ich mich mit einem Freund und am Abend ging ich zu meiner ehemaligen Chefin und ihrem Mann. Es gab noch eine Lesung bei ihr im Garten, bei deren Vorbereitung ich etwas mit anpackte, dann wurde es ruhiger und wir fanden Zeit, den Tag gemeinsam ausklingen zu lassen. Lange saßen wir in dem geräumigen Wohnzimmer mit den schweren Ledermöbeln und dem offenen Kamin. Mein Freund kam auch noch dazu. Die Freude über unser Wiedersehen war so groß, dass wir bis zwei Uhr nachts plauderten. Es gab schließlich viel nachzuholen.
Beim anschließenden nächtlichen Spaziergang allein zum See herunter, fühlte ich mich in die Zeit vor zwei Jahren zurückversetzt. Irgendwie sah ich auf einmal sehr klar die Entwicklung vor mir, die ich seitdem durchlaufen hatte. Umzug nach München, Studium an der Filmhochschule – ein ganz anderes Leben. Für mich selbst konnte ich in diesem Moment behaupten: „Ich habe einen großen Schritt gemacht, keinen einfachen, aber einen sehr guten.“ Dort am See, in diesem Moment, war ich glücklich.
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