Rubrik:
studium
31.03.2021
Autor:
Conny
Rubrik:
studium
31.03.2021
Wenn man Filme macht und diese vorführt, finden danach meist moderierte Gespräche zwischen Publikum und Filmemachern statt. Das nennt sich „Q&A“, vom Englischen für „Question & Answer“.
Diese Art des Dialogs war für mich mit Beginn des Studiums an der Filmhochschule zwar nicht komplett neu, aber nahm doch vollkommen andere Dimensionen an. Im Studium reden wir ständig über unsere Filme. Wir sprechen über Ansätze, Haltungen und Ideen, während der Recherche, beim Dreh und natürlich nach der Fertigstellung. Das Nachdenken über meine Projekte ist viel intensiver und differenzierter geworden. Das ist meiner Meinung nach die Grundlage für einen guten Film und später für ein gutes Q&A.
Das Sprechen vor Publikum fällt mir persönlich nicht besonders schwer. Dazu braucht es etwas Übung. Inhaltlich geht es oft darum, wie ich auf die Filmidee kam und wie der Herstellungsprozess ablief. Schön finde ich es auch, wenn nicht nur der Film selbst, sondern das verhandelte Thema diskutiert wird.
Für ein Q&A ist es vor allem wichtig, geschlossen aufzutreten. Egal, wie sehr das Team gerungen oder gestritten hat, vorne auf der Bühne kommt es darauf an, zum eigenen Film zu stehen und ihn notfalls zu verteidigen. Kein Publikumsgespräch ist immer nur positiv oder freundlich. Ich blicke nach jeder Vorführung anders auf meinen Film. In einem Raum mit Menschen spüre ich, wie ein Film ankommt – am Applaus, an den Gesprächen, die in der Pause geführt werden, an der Art des Fragens, wie einen die Leute anschauen oder nicht. Durch Corona hat sich dieser unmittelbare Austausch vollkommen verändert. Bei einem Online-Screening mit anschließender Publikumsdiskussion via Zoom lässt sich Ähnliches erahnen, wenn es auch digital gefiltert ist.
Zuletzt habe ich zwei Festival-Gespräche gehabt, die im Vorfeld als Videokonferenz aufgezeichnet wurden. Bei dem einen haben wir als Team uns gegenseitig interviewt, bei dem anderen wurden wir von einem Festivalorganisator befragt. Diese Videos sind dann parallel zum eigentlichen Film wie eine Art Bonusmaterial online abrufbar. Das ist für Zuschauer*innen, glaube ich, eine spannende flexible Möglichkeit. Aber es ist doch etwas vollkommen Anderes. Die Hoffnung auf einen Sommer in Präsenz bleibt.
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