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Bachelor live: Glück - Teil 1

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
studium

02.11.2021

Dieser Beitrag soll sich nicht um das Lebensglück handeln, sondern um meine Erlebnisse beim Rennen nach Madrid. Rennen? Wir hatten zu sechst in drei Teams einen Tramp-Wettbewerb von Valencia nach Madrid geplant. Leider hat sich der Zeitplan von allen nicht genau gedeckt, wodurch wir zu unterschiedlichen Zeiten gestartet sind. Ich und meine Mitbewohnerin am Samstag früh, Team Ratatouille mittags und die letzten am Sonntag. Ergeben hat sich das aus der Not an Unterkünften in Madrid am Nationalfeiertag. Zum eigentlichen Rennen kamen zusätzliche Challenges dazu. Eine war es beispielsweise ein passendes Outfit im Partnerlook zu finden. Während wir darauf verzichtet hatten, haben die anderen sich für Linguini und Rémi aus Ratatouille und die anderen für ein Outfit im Stil der 80er entschieden. Dazu muss man aber sagen, dass Spanien beim „Autostop“ sehr konservativ eingestellt ist. Durch die fehlende Hippie-Bewegung der 70er Jahre, welche in der Diktatur Francos nicht entstehen konnte und mehreren Schwerverbrechen an Trampenden ist die Stimmung im Land etwas schwierig, wenn es um kostenlose Mitfahrgelegenheiten geht. 

Im Endeffekt profitierten wir von unserer Wahl eines gemäßigteren Outfits, da wir die einzige Gruppe waren, die letztlich in Madrid kostenlos angekommen ist. Die anderen mussten sich über die Mitfahrgelegenheitsplattform „Blablacar“ oder per Bus die Reise kaufen. Die Entscheidung morgens loszugehen hat uns ebenfalls genutzt, da die meisten Menschen ebenfalls den Tag in Madrid verbringen möchten und unsere Chancen auf eine Mitfahrgelegenheit somit höher standen. Aber wir hatten eben auch ein bisschen Glück. Unser Spot war taktisch sehr klug gewählt und wir konnten die Menschen an zwei hintereinanderstehenden Ampeln in den Autos ansprechen. So hatten sie genügend Zeit zu überlegen, ob sie zwei Fremde in ihr Auto lassen wollten. Die grundsätzliche Reaktion der Menschen hielt unsere Motivation hoch, da viele zuvorkommend erklärten, dass sie leider nicht in die richtige Richtung fahren würden. Gelegentlich wurde gehupt oder gewunken. Unsere Stimmung war demnach gut und wir hatten nach gut eineinhalb Stunden an der Straße bereits mehrere Angebote bekommen mit in den Süden zu fahren. Zweimal sind wir knapp am Ziel vorbeigeschlittert als einfach nicht genug Platz in den Autos vorhanden war. Aus heiterem Himmel hielt dann ein Auto an und wir wurden von einem netten Mann gefragt, ob wir nicht mit ihm in einer Stunde mitfahren möchten. Er wohne nur eine Straße weiter und würde direkt nach Madrid zum Geburtstag seiner Schwägerin fahren. Natürlich sagten wir zu und gingen direkt beseelt ins Café nebenan frühstücken. Nach über einer Stunde wurden wir aber wieder etwas argwöhnisch, da die beste Zeit des Tages verstrich und unser Retter sich nicht mehr blicken ließ. Doch mit einer Verspätung von 30 Minuten kam er dann doch noch.