Rubrik:
studium
08.08.2024
Autor:
Melissa
Rubrik:
studium
08.08.2024
Vor einigen Wochen war ich auf der Abschlussfeier meiner jüngeren Schwester und habe dort all die Abiturient*innen beobachtet, die nun ihren Abschluss in der Tasche haben und sich auf den Weg in die Welt machen. Sie wirkten irgendwie unbeschwert und haben mich ein bisschen an meine letzten Schultage und meinen Abschluss erinnert. Obwohl das alles noch gar nicht allzu lang her ist, etwa zwei Jahre jetzt, fühlt sich nun alles so anders an. Fast ein bisschen wehmütig habe ich beobachtet, wie vertraut sie miteinander waren und mir gewünscht, auch noch einmal in diese Zeit zurückkehren zu können.
Dabei musste ich daran denken, dass mir vor dem Abi so viele Menschen gesagt haben, wie einschneidend so ein Abschluss sein kann. In der Schulzeit konnte ich mir nie so richtig vorstellen, was das eigentlich bedeuten soll. Was soll schon passieren, wir machen unser Abi und danach geht es endlich auf in die neu gewonnene Freiheit. Das klang für mich damals immer toll und ich habe lange auf den Abschluss hingefiebert. Jetzt, zwei Jahre später, bin ich aber doch an einem Punkt, an dem ich mir manchmal wünsche, noch einmal in diesen Lebensabschnitt zurückzukehren. Wenn auch nur für einen Tag.
Nicht, dass ich mein Leben momentan nicht mag, ich glaube, das ist in meinem letzten Blogbeitrag sehr deutlich geworden. Trotzdem vermisse ich, dass das Leben damals einfach irgendwie in Ordnung war. Alle Freund*innen wohnten nah bei mir, wir haben uns jeden Tag in der Schule gesehen und hatten Spaß zusammen. Wir hatten ein ähnliches Leben, ähnliche Dinge, die uns beschäftigen. Es war sicher nicht perfekt, aber manchmal fehlt mir diese Sicherheit, diese Unbeschwertheit aus der Zeit einfach.
Denn nach meiner Schulzeit hat sich mein Leben verändert, mehr als ich gedacht hätte. Auch wenn es nicht plötzlich war, merkte ich doch nach und nach, wie sich alles veränderte. Aus Freund*innen wurden Bekannte, teilweise sogar Fremde. Durch die verschiedenen Wege, die wir eingeschlagen haben, haben sich unsere Leben und Beziehungen zueinander genau wie wir selbst verändert. In meinem engen Freundeskreis sind zu der Zeit die meisten Freund*innen, die ich sonst jeden Tag gesehen habe, in eine neue Stadt gezogen, sodass wir uns nur noch selten sehen. Es tut heute noch weh, daran zu denken, wie selten wir uns momentan sehen, wie wenig ich über das neue Leben meiner Schulfreunde weiß und ich würde mir so sehr wünschen, mehr aus dem Leben der anderen mitzubekommen.
Neben all dem Umbruch, der in meinem sozialen Leben so vor sich ging, hatte ich außerdem das Gefühl, dass man, sobald man erwachsen ist, plötzlich wissen soll, wie alles funktioniert und was man eigentlich vom Leben möchte. Dabei weiß ich doch meistens nicht mal, wer ich eigentlich bin, geschweige denn, wer ich sein möchte. Oft fühle ich mich orientierungslos, überfordert und weiß nicht wohin mit mir, weiß nicht, wie ich den Anforderungen an einen erwachsenen Menschen gerecht werden soll. Ich fühle mich allein gelassen und verletzlich, als würde ich gerade Laufen lernen, aber niemand reicht mir eine Hand.
Wenn ihr gern wissen möchtet, wie es nun für mich weitergeht und was ich meinem damaligen Ich gern mitgeben möchte, lest gern meinen nächsten Blogbeitrag.
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