Rubrik:
studium
29.05.2020
Autor:
Anna
Rubrik:
studium
29.05.2020
Wie hält man online einen guten Vortrag? Diese Frage musste ich mir kürzlich stellen, als ich ein Referat für mein Seminar zum Thema „Schlaf“ vorbereiten sollte. Denn aufgrund der Corona-Situation finden alle Veranstaltungen per Videokonferenz statt.
Die Vorgabe war es, eine 60-minütige Seminareinheit inklusive interaktiver Wiederholung und einem Vortrag zum Thema „Schlaf und Lernen“ zu gestalten. Dazu las ich zunächst einen Fachtext und informierte mich ein wenig im Internet, dann aber kam ich mit meinen Vorbereitungen lange nicht voran.
Ich wusste nicht, wie ich die Stunde interessant und gleichzeitig informativ gestalten sollte, ohne die anderen Teilnehmer zu sehen. Es gibt nämlich keine Pflicht, die eigene Laptopkamera während der Seminarsitzungen anzuschalten und viele machen es deshalb auch nicht.
Ich überlegte hin und her, schob das Referat auf meinem Wochenplan immer weiter nach hinten – und entschied mich schließlich, den interaktiven Teil des Referats mithilfe eines Online-Whiteboards zu gestalten. Mittels eines Links erhält darauf jeder Teilnehmer Zugriff, sodass man gemeinsam Ideen sammeln, Zeichnungen oder kurze Texte gestalten kann.
So erstellte ich zum Beispiel eine Tabelle mit Inhalten aus den letzten Sitzungen, die die anderen Teilnehmer gemeinsam vervollständigten. Das Gute daran: Wirklich jeder kann sich so unkompliziert beteiligen, ohne auch nur sein Mikrofon einschalten zu müssen.
Der Vortrag anschließend war eine sehr ungewohnte Erfahrung. Ich saß in meinem ehemaligen Kinderzimmer bei meinen Eltern vor einem Bildschirm und erklärte verschiedene Theorien zur Festigung von Gedächtnisinhalten während verschiedener Schlafphasen. In der rechten unteren Ecke meines Bildschirms konnte ich gerade noch die Seminarleiterin erkennen.
Jetzt merkte ich selbst, was uns Dozenten seit Beginn des Semesters immer wieder zu erklären versuchen: Dass es extrem verunsichernd ist, keinerlei Feedback zu erhalten. Keine Körpersprache, kein Augenkontakt, kein Nicken, keine Rückfragen.
Alles in allem war es also ein merkwürdiges Gefühl, so „ins Leere“ zu reden. Deshalb hat es mich umso mehr gefreut, dass ich am Ende trotzdem positive Rückmeldungen zu meinem Vortrag erhielt.
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