Rubrik:
studium
24.07.2019
Autor:
Marie
Rubrik:
studium
24.07.2019
Mein eigenes Auslandssemester ist inzwischen einige Wochen her. Für Penny aus Taipeh geht es aber bald erst los: Sie wird ein Semester in München verbringen. Als ich in Taipeh angekommen bin, hat meine Gastuni mir das sogenannte Buddy-Programm vorgestellt: Taiwanische Studierende werden dort an Austauschstudierende vermittelt, damit sie ihnen bei der Eingewöhnung helfen können. Darüber habe ich Penny kennengelernt: Sie hat mir nicht nur geholfen, als mein Laptop kaputt ging und ich Hilfe mit der Sprache brauchte. Wir sind auch gemeinsam wandern gegangen und waren auf Karaokepartys.
Als ich in Taipeh ankam, hatte Penny bereits den Plan, ein Auslandssemester in Deutschland zu machen. Damals hatte sich noch nicht für eine Uni entschieden. Inzwischen steht aber fest, dass es für sie nach München gehen soll. Vorab gibt es eine Menge zu organisieren: Ich war mir gar nicht bewusst, dass taiwanische Studierende bereits zum Zeitpunkt ihres Visumantrags ein deutsches Konto haben müssen.
In Taiwan kam mir einiges ganz anders vor als in Deutschland. Wenn ich mit Penny über ihr Auslandssemester spreche, ist es daher umso interessanter zu erleben, wie sie dasselbe durchmacht – nur sozusagen andersherum. Während es für mich seltsam war, mindestens zweimal täglich Reis zu essen, hat sie eine andere Sorge: Brot. Dass manche Deutsche täglich Brot essen, ist für sie eher unverständlich. In taiwanischen Supermärkten gibt es aber vor allem abgepacktes, schneeweißes Toastbrot. Zweimal täglich könnte ich das auch nicht essen. Bei gutem Vollkornbrot sieht das schon anders aus.
Bei meinem Krankenhausbesuch in Taipeh wurde ich gefragt, ob ich Probleme mit dem warmen Essen in Taiwan hätte. Dass das Essen dort tatsächlich immer warm war, war mir bis dahin gar nicht aufgefallen. Tatsächlich gab es zum Beispiel morgens Spiegelei, mittags und abends Reis mit Gemüse und nachmittags mal einen Schokokuchen, der aber vorher oft in der Mikrowelle landete. Die Logik dahinter: Was warm ist, ist frisch. Ich finde, das stimmt nicht immer. Gespannt, wie es Penny in Deutschland gefallen wird, bin ich aber umso mehr!
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