Rubrik:
studium
05.11.2020
Autor:
Christin
Rubrik:
studium
05.11.2020
Das „Studium-Generale“ ist ein Angebot, bei dem wir uns frei Vorlesungen oder Seminare aussuchen und belegen können – mit der Voraussetzung, am Ende unseres Studiums 60 Punkte gesammelt zu haben. Dabei entspricht 1 Punkt zumeist einer Zeitstunde „Aufwand“.
Ich starte jetzt ins dritte Semester und habe nach Durchführung des Tutoriums, von dem ich im letzten Beitrag erzählt habe, sogar schon alle Punkte zusammen.
Nun hat unser Professor der Humanbiologie, Prof. Dr. Joachim Gardemann, in diesem Rahmen einen Vortrag zu der Leitfrage: „Wie bleiben wir handlungsfähig und gesund angesichts von Bedrohungen wie der Corona-Pandemie?“, gehalten. Er hat über viele Jahre Erfahrungen als Arzt in Krisengebieten gesammelt und wurde sogar mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Ich freute mich sehr auf diese Online-Veranstaltung. Zunächst ging es um die Differenzierung der Begriffe Stress und Strain. An Hand von Beispielen vermittelte Herr Gardemann uns, dass Stress die Belastung ist, die Beispielsweise auf eine Brücke einwirkt, wenn Autos darüber fahren – also äußere Einflüsse. Strain ist die Reaktion auf diese Belastung, so zum Beispiel das Einbrechen der Brücke. Diese Beispiele lassen sich genauso auf uns selbst übertragen. Corona ist in diesem Fall die Belastung und wie wir darauf reagieren, beziehungsweise wie stark wir darunter leiden, ist individuell verschieden.
Dann führte Herr Gardemann den Begriff Resilienz ein. Dabei handelt es sich um eine Eigenschaft, die sehr unterschiedlich stark ausgeprägt ist und in der frühen Kindheit stark beeinflusst wird. Hat man eine hohe Resilienz, kommt man besser mit Belastungen klar. Dies steht eng im Zusammenhang mit dem Faktor „Freude“.
So erzählte er uns, dass sie in Krisengebiete stets mit Pustefixen reisten, damit die Kinder sich durch Seifenblasen ablenken konnten. Die Freude die sie dadurch empfanden, war ein wichtiger Faktor für ihre Gesundheit, denn ihre Resilienz wurde so gestärkt.
Zum Schluss ging Herr Gardemannn deshalb noch einmal auf das Phänomen des „Hamsterns“ bei uns ein. Warum genau Toilettenpapier? Er warf ein, dass die Menschen nicht wirklich denken, dass es kein Toilettenpapier mehr geben würde.
Sie wollen etwas tun, das ihnen hilft, mit der Situation umzugehen und sie wollen ihre Kultur bewahren. Die Kultur ist der springende Punkt. Führt man diesen Gedanken weiter, kommt man schließlich zu Veranstaltungen wie Theateraufführungen, Konzerten, Filmvorstellungen im Kino. Durch den Vortrag wurde mir bewusst, wie wichtig auch diese Bereiche für unsere Gesellschaft sind und in Krisenzeiten mehr denn je darauf geachtet werden muss, dass wir auch einfach mal Spaß haben.
Da die Veranstaltung nicht nur bei mir so gut angekommen ist, wird Herr Gardemann seinen Vortrag am 25.11. noch einmal wiederholen. Dieser ist auch für Externe offen und über die Internetseite der FH Münster zu erreichen.
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