Rubrik:
studium
04.11.2020
Autor:
Conny
Rubrik:
studium
04.11.2020
An der Filmhochschule haben wir die Möglichkeit, an einem sehr besonderen Seminar des Lehrstuhls Fernsehjournalismus teilzunehmen. Es heißt „Close Up“ und findet einmal pro Jahr statt. Im Rahmen des Seminars haben wir die Möglichkeit, uns in dem Genre der Auslandsreportage auszuprobieren. Für drei Wochen fährt man mit Kommiliton*innen und Dozent*innen ins Ausland und dreht dort kurze Dokumentationen. In den letzten Jahren ging es bereits in die USA, die Türkei, nach Mexiko und Israel. Der Fokus liegt dabei auf politischen Themen, die auf journalistische Weise erzählt werden sollen. In Vorbereitung gibt es Vorlesungen, die sich mit dem Land und der Machart der Reportagen auseinandersetzen. Vor Ort wird man von lokalen Producern und Korrespondenten bei der Recherche und Organisation unterstützt. Im Anschluss an den Auslandsaufenthalt steht ein straffer Zeitplan für Schnitt und Postproduktion. Die fertigen Dokumentationen werden dann in einem speziellen Programm auf dem DOK.fest München aufgeführt. Pro Jahr können sechs Teilnehmer*innen mitfahren, weshalb eine Bewerbung nötig ist.
Auch die nächste Ausgabe von „Close Up“ soll trotz der Pandemie stattfinden – allerdings in Europa. Abhängig vom Infektionsgeschehen wird die Reise entweder nach England, Polen oder Strasbourg gehen. Oder doch ganz woanders hin? Diese Bandbreite machte die Bewerbung natürlich nicht unbedingt einfacher, aber ich wollte mich trotzdem darauf einlassen. Einzureichen waren ein Motivationsschreiben, eine Beschreibung der journalistischen und filmtechnischen Erfahrungen und ein Essay über die Zukunft Europas. Dieser Text ersetzte die konkreten landesspezifischen Ideenskizzen, die sonst gefordert sind. An dem Thema gefiel mir, dass an die geografische Zuordnung „Europa“ eine größere gesellschaftspolitische Frage anknüpft – die nach der Einheit und Identität unseres Kontinents. Zwei Wochen schrieb ich an der Bewerbung. Danach fand ein Gespräch mit meinem Professor und seiner Assistentin statt. Es begann mit einer Entschuldigung ihrerseits: Sie würden mir nach wie vor kein bestimmtes Land zusichern können. Doch meine Bewerbung fanden sie gut. Wir werden abwarten und dann sehen, wo die Reise im Februar hingeht.
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