Rubrik:
studium
21.10.2020
Autor:
Conny
Rubrik:
studium
21.10.2020
Seit dem 16.09.2020 kann ich mich endlich wieder offiziell ausweisen. Ein halbes Jahr nach dem Ablaufdatum meines alten Personalausweises, hielt ich das neue Exemplar in den Händen. Doch dies war ein langer Weg.
Mitten im Lockdown in München bemerkte ich, dass mein Personalausweis in Kürze ablaufen würde. Für die Erstellung eines neuen Ausweisdokumentes müsste ich jedoch persönlich im Kreisverwaltungsreferat München erscheinen. Ich rief die Behörde an. Niemand würde die Gültigkeit meines Ausweises überprüfen, solange die Behörden geschlossen sind, wurde mir gesagt. „Kommen Sie zu uns, sobald es wieder möglich ist.“ Das beruhigte mich erstmal. Allerdings vergaß ich die Sache dann auch schnell wieder.
Im April und Mai wohnte ich bei meinen Eltern in Halle/Saale. Meinen Ausweis musste ich in dieser Zeit nie vorzeigen. Im Juni kehrte ich nach München zurück und machte natürlich einen Termin beim KVR aus. Fünf Wochen später war alles abholbereit – nur ich nicht. Denn wie es vielleicht vielen Studierenden in diesem Jahr geht: Ich verbrachte auch den Sommer bei den Eltern in der Heimat. Nichts zog mich zurück an meinen Studienort und nur für den Ausweis wollte ich die Bahnfahrt nicht auf mich nehmen. Das wurde zum Problem, als ich für ein Projekt nach Tschechien einreisen wollte. Während eines Auslandsaufenthalts ist man verpflichtet ein offizielles Dokument bei sich zu tragen. Zum Glück fiel mir rechtzeitig vor Antritt der Reise ein, dass ich ja noch einen Reisepass besitze. Doch auch dieser lag in München. Also schickte mein WG-Mitbewohner mir ein kostspieliges Päckchen per Einschreiben nach Halle. Seitdem war ich nur noch mit Reisepass unterwegs. Wie umständlich, hat doch dieses Dokument beinah A5-Format! Ein spontaner Perso-Abholversuch auf der Durchreise in München scheiterte an einem fehlenden Termin. Durch Corona konnte das KVR nur zu einer vereinbarten Zeit betreten werden, was mir jedoch erst vor der verschlossenen Tür einfiel.
Ich lernte daraus und machte gleich zwei Wochen später, für meinen nächsten Aufenthalt in München, einen Abholtermin aus. Voller Vorfreude und Erleichterung ob des bald erledigten Behördengangs, trat ich an den Schalter. Und tatsächlich mit gelassener Münchner Routine wurde mir das Dokument vorgelegt. Nun ist erst einmal wieder Ruhe bis zum Jahr 2026.
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