Rubrik:
studium
02.09.2024
Autor:
Maya
Rubrik:
studium
02.09.2024
Schon als Kind war es mein großer Traum, das Abitur zu absolvieren. Denn: Jeder erzählte mir, wie grenzenlos das spätere Berufsleben dann sein würde und dass mir jede Tür offen stünde. Dieser Gedanke der versprochenen Unbeschwertheit und Leichtigkeit, was die Zukunft betrifft, motivierte mich, auf genau jenes Ziel hinzuarbeiten. 2023 war es dann endlich so weit. Ich fand mich mit meinen Mitschüler*innen in der großen Turnhalle wieder und saß kerzengerade mit meinen gespitzten Bleistiften und literweise Wasser an meinem Tisch zwischen hunderten Jugendlichen mit demselben Ziel. Monatelang hatte ich auf diese Augenblicke hingearbeitet und diese Prüfung sollte die letzte Hürde zwischen mir und dem Höhepunkt meines bisherigen Lebens sein. Tatsächlich fühlte sich es auch genauso an, als ich letztendlich mein Abiturzeugnis voller Stolz in meinen Händen hielt. Ich hatte es geschafft!
Doch in einem Moment der Erkenntnis ließ ich meinen Blick über die zahllosen offenen Türen schweifen. Mir wurde schwindelig bei der schieren Anzahl der Möglichkeiten, die mir das Abitur ermöglichte. Ich war schlicht und weg überfordert von den vielen verschiedenen Wegen, die ich einschlagen konnte. Inmitten meiner ursprünglichen Euphorie fühlte ich mich plötzlich einsam und verloren.
Was soll ich jetzt machen? Was wird mit mir nach dem Abi?
Ich bewunderte diejenigen, die genau wussten, was sie studieren oder welcher Ausbildung sie nachgehen wollten. Diese Entscheidung bestimmt schließlich unsere zukünftige berufliche Laufbahn und musste gewissenhaft und mit Überzeugung getroffen werden. Allerdings konnte ich mich noch nicht festlegen.
Doch genau dieser Gedanke brachte mich auf eine Idee. Muss ich mich denn überhaupt festlegen? Auf einmal fühlte es sich an, als ob eine enorme Last von meinen Schultern genommen wurde. Durch meine Verunsicherung der möglicherweise falschen Studienentscheidung vernachlässigte ich die vielen Alternativen.
Somit entschied ich mich für ein Working-Holiday in Südkorea und erkannte, wie richtig diese Entscheidung für mich war. Erst durch meine gesammelten Erfahrungen im Ausland und mit den Jobs, die ich dort ausübte, kristallisierte sich mein Pfad langsam heraus. Heute bin ich an der Uni Passau immatrikuliert und könnte mit meiner Entscheidung nicht zufriedener sein.
Inwiefern ich am anderen Ende der Welt mich selbst und mein wahres Traumstudium entdeckt habe, werde ich in einem zukünftigen Eintrag genauer beleuchten.
Danke fürs Vorbeischauen und bis dahin!
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