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Bachelor live: Vielfahrer

Ein Porträt-Foto von Conny

Autor:
Conny

Rubrik:
orientieren

12.02.2020

Ich saß im ICE auf dem Rückweg von Berlin nach München als mich eine E-Mail der Deutschen Bahn erreichte. „Wir freuen uns, dass Sie den BahnComfort Status erreicht haben. In Kürze erhalten Sie Ihre BahnCard25 mit BahnComfort Status.“ Ich war etwas überrascht, denn davon hatte ich zuvor noch nie etwas gehört. Ich dachte mir aber, wenn sich die Deutsche Bahn freut, dann werde ich das vielleicht auch tun und begann zu recherchieren, in welche exklusive Liga ich wohl aufgestiegen war und vor allem aus welchem Grund.
Ich erfuhr, dass ich nun den Status eines Vielfahrers erreicht hatte. Den erhält man als Inhaber einer BahnCard, wenn man innerhalb von zwölf Monaten mindestens 2.000 Euro für Bahntickets ausgibt. Kurz erschrak ich. Das war eine stattliche Summe, die ich da bereits nach nur knapp acht Monaten überschritten hatte. Ich könne jetzt viele exklusive Vorteile genießen. Dazu zählen freier Zugang zu den DB-Lounges inklusive kostenloser Getränke, bevorzugte Beratung im Reisezentrum, eine eigene Servicehotline, exklusive Sitzplätze in allen Zügen der Deutschen Bahn und kostenfreier Eintritt ins DB Museum! Nach Ankunft in München machte ich gleich die Probe aufs Exempel und steuerte die Lounge an. Ich hatte 45 Minuten Zeit bis ein Freund am Bahnhof ankam, mit dem ich dann gemeinsam zu mir nach Hause fahren wollte. Bisher war ich nur einmal in solch einer Lounge gewesen. Damals hatte ich durch glückliche Umstände ein Ticket der 1. Klasse erhalten.
Und tatsächlich, es funktionierte. Wenig später saß ich mit einem doppelten Espresso, einer kleinen Fanta und der Süddeutschen Zeitung auf einem roten Lederstuhl und genoss das alles sehr. Ich dachte an die vielen Fahrten, die mich im letzten Jahr durch ganz Deutschland, und vereinzelt nach Österreich und in die Schweiz geführt hatten. Dabei kam mir die Idee, dass die Bahn diesen Status auch nach Fahrtdauer statt nach Ticketpreisen bemessen könnte – Langfahrer statt Vielfahrer. Ich freute mich jedenfalls auf meine kommenden Bahnreisen und wenn ich mir die nächsten vier Wochenenden so anschaue, wundert es mich nicht mehr, offiziell als Vielfahrer zu gelten.