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Die Juristen von morgen: Das erste Praktikum

Ein Porträt-Foto von Nina

Autor:
Nina

Rubrik:
studium

19.03.2021

Während meiner Studienzeit bis zum ersten Staatsexamen muss ich drei je vierwöchige Praktika absolvieren: eins am Gericht (Amts- oder Landesgericht), eins beim Anwalt und eins in der Verwaltung. Darum muss sich natürlich jeder Student selbstständig kümmern, sodass ich mich bereits im 1. Semester um einen Platz beim Amtsgericht Hildesheim bemüht und frühzeitigt zugesagt bekommen habe.

Ich befinde mich nun bereits in meiner 4. Woche und kann sagen, dass das Praktikum mich und meine Vorstellungen stark beeinflusst hat. Durch meine Arbeit als Betriebsrätin bin ich immer davon ausgegangen, später Anwältin für Arbeitsrecht zu werden, aber nun bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. Die Richtertätigkeit hat sich mir sehr positiv dargestellt, die Kollegen am Amtsgericht sind alle wirklich sehr freundlich, hilfsbereit und überraschend jung. Am Amtsgericht durchlaufe ich in den vier Wochen zwei Stationen: erst am Zivilgericht und dann am Strafgericht. Beides sehr unterschiedliche Rechtsgebiete, die sich nicht nur in der Größe des Sitzungssaals massiv unterscheiden. Der Einblick in den Beruf des Richters (und durchaus auch in die der Staatsanwaltschaft oder Anwaltschaft) ist wirklich sehr interessant und macht mir unglaublich Spaß. Allerdings ist die ganze Zeit in meinem Kopf, dass ich mich nicht darauf versteifen sollte, Richterin werden zu wollen, da dies große Hürden mit sich bringt. Dafür braucht man nämlich zwei wirklich gute Examina, die nicht mal eben so zu schaffen sind. Ich muss mich also ohnehin darauf stützen, was am Ende bei den Examen rumkommt, sodass ich mich erstmal darauf konzentriere. Wenn die Noten am Ende stimmen sollten, kann ich mich immer noch entscheiden.

Fazit: Das Praktikum macht wirklich Spaß und ist auch im dritten Semester schon total cool. Man lernt viel, nimmt viel mit und kann sehr viele Fragen stellen, wenn man nicht total schüchtern ist. Die allermeisten Richter freuen sich darüber und befürworten einen regen Austausch und Diskussionen über die verschiedenen Fälle auch mit Drittsemestern. Das ist wirklich toll!