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Die Juristen von morgen: Fazit zum zweiten Semester

Ein Porträt-Foto von Nina

Autor:
Nina

Rubrik:
studium

17.08.2020

Mein Fazit nach dem 2. Semester: Es wird nicht einfacher. Dachte ich schon bei den Klausuren aus dem ersten Semester, dass die echt hart waren, sind sie rückblickend doch nicht so schwer gewesen. Bei uns gibt es glücklicherweise im 1. und 2. Semester Probeklausuren zu schreiben, um einen Überblick zu bekommen, was in den richtigen Abschlussklausuren erwartet wird. Und ich sag’s euch: das ist nicht ohne. Bei der Probeklausur zu BGB III, bei der es vor allem um Schadensersatzpflichten und -rechte geht, habe ich angefangen zu weinen, weil ich wirklich nicht wusste, was von mir verlangt und erwartet wird und mich das Thema komplett überfordert hat. Und es hat sich hierbei nur um eine Probeklausur gehandelt. Die Abschlussklausur zu BGB III wird sicher nicht einfacher oder unkomplizierter. Vor mir liegen mehrere Bücher zu Schuldrecht AT und ich bin gespannt, inwiefern sie mir noch helfen können.

Man könnte meinen, dass es einfacher wäre, Klausuren von zuhause aus zu schreiben, da man Internet und Dr. Google zur Verfügung hat, aber wie könnte ich „welche Rechte hat Person A, nachdem das bereits verkaufte Buch in den Fluss gefallen ist, als Person B angegriffen worden ist?“ googeln und eine vernünftige Antwort drauf bekommen? Ich nehme die Antwort mal vorweg: es ist nicht möglich. Man kann natürlich einzelne Definitionen oder auch mal Hintergrundinformationen googeln, aber die Klausur muss man trotzdem selbst lösen. Man muss sich selbst die Argumente überlegen, selbstständige Sätze formulieren (es wird eine Plagiatssoftware eingesetzt) und zu einem eigenen Ergebnis kommen. In meinem Fall spreche ich mich auch nicht mit Kommilitonen ab, da es mir nichts nützen würde. Auch im vorherigen Semester hatten wir oft unterschiedliche Ansätze oder Lösungen in den Klausuren, die trotzdem oft ähnlich bewertet worden sind, da es meist auf die Argumentation und eine gute Schlussfolgerung ankommt. Positiv ist allerdings, dass die Klausurtermine entspannt liegen und man für jede Klausur noch eine Woche Vorbereitungszeit hat. Das wäre bei einer Präsenzveranstaltung in der Uni nicht möglich gewesen, da dort dementsprechend Räume gebucht und blockiert werden müssen.

Schaue ich mir nun mein Lernverhalten von zuhause oder in der Uni an, lassen sich auch da klare Unterschiede und Vor- sowie Nachteile erkennen. Es ist sehr bequem, von zuhause aus zu arbeiten, aber ich bin definitiv fleißiger in der Bibliothek. Mir gibt es mehr Motivation, wenn ich feste Zeiten habe und nichts vor mir herschieben kann. Vielleicht wäre ein Mix aus beidem ganz gut, aber wir müssen ohnehin sehen, wie die kommenden Semester gestaltet werden können. Bisher soll das nächste, zumindest für uns Rechtswissenschaftler wieder online stattfinden, da so große und viele Räumlichkeiten für uns gar nicht zur Verfügung stehen würden.