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Die Juristen von morgen: Wenn man sich zu viel zumutet

Ein Porträt-Foto von Nina

Autor:
Nina

Rubrik:
studium

28.07.2020

Erste Anzeichen habe ich nicht bemerkt – ich hatte plötzlich einfach keine Energie mehr und konnte nicht mehr aufhören zu weinen.
Wie ihr bereits wisst, arbeite ich neben meinem Jurastudium im Kino. Mein Vertrag läuft über 19 Wochenstunden. Während der coronabedingten Schließung des Kinos habe ich außerdem einen Job in einer Arztpraxis gefunden – mit 24 Wochenstunden. Zusätzlich bin ich in der ver.di aktiv und dort im Vorstand meines kleinen örtlichen Fachbereichs. Dann bin ich noch im Betriebsrat meines Kinos. Bisher hatte ich das auch alles wunderbar geschafft. Der Job in der Arztpraxis lief erst richtig gut, vor allem da dadurch mein Tagesablauf strukturiert war. Ich musste um 6 Uhr morgens aufstehen, hatte aber meist auch um 13 Uhr Feierabend. Danach hatte ich noch genügend Zeit für die Uni. Allerdings hat nun das Kino auch wieder geöffnet. Nun habe ich also zwei Jobs und merke, dass ich dieser Belastung nicht mehr standhalte und eine Lösung her muss. Im Kino bin ich allerdings noch auf Kurzarbeit, sodass mir dieser Job alleine nicht ausreichen würde. Ich habe nun mit verschiedenen Lösungsansätzen jongliert und mir viele Gedanken gemacht, wie ich aus diesem Tief herauskomme.
Ich werde also bis Ende Oktober noch in der Praxis weiterarbeiten und dann einen Studienkredit aufnehmen, um mich zu entlasten. Zwar habe ich dann am Ende meines Studiums einen ziemlich großen Schuldenberg, aber dafür habe ich mehr Zeit zum Lernen. Von der finanziellen Belastung, die ich als Studentin habe, möchte ich euch im nächsten Beitrag noch ausführlicher erzählen.