zum Inhalt

Die Lehrer von morgen: Bewerbungen für eine Stelle

Foto von abi>> Bloggerin Hannah

Autor:
Hannah

Rubrik:
studium

03.03.2020

Ich bin sehr unsicher in das Referendariat gestartet, weil ich nicht wusste, ob ich tatsächlich als Lehrerin arbeiten möchte. Mittlerweile fühle ich mich aber sehr wohl. Langfristig möchte ich zwar an der Hochschule an der Lehrerausbildung mitwirken, aber auch dafür ist es wichtig, Erfahrungen in der Praxis zu sammeln. Mit meiner Professorin hatte ich außerdem besprochen, dass eine nebenberufliche Promotion eine Möglichkeit für mich sein könnte, da es aktuell sowieso keine von der Hochschule aus finanzierte Doktorandenstelle gibt. Deshalb hielt ich Ausschau nach einer Stelle mit einem reduzierten Stundenumfang.
In Baden-Württemberg ist es so, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, um sich als Lehrerin zu bewerben. Der klassische Weg ist das sogenannte Listenverfahren: Man trägt sich mit seinen studierten Fächern und den Noten in eine Liste ein und wünscht sich bestimmte Bezirke. Diejenigen mit den besten Noten bekommen am ehesten ihre Wunschschule und wenn man sehr schlechte Noten hat, bekommt man im schlimmsten Fall gar keine – in der heutigen Situation des Lehrermangels kommt das kaum vor. Wenn eine Schule einen besonders hohen Bedarf an Lehrkräften hat, bekommt sie schon vor dem Listenverfahren, das erst im Juni beginnt, die Möglichkeit, eine Stelle auszuschreiben. Auf diese Stellen kann man sich dann spezifisch bewerben. Es gibt drei Runden: Im Dezember sind die Sonderausschreibungen, an denen Schulen mit extrem hohem Bedarf teilnehmen dürfen. Im Februar beginnen dann die Ausschreibungen für den ländlichen Raum und im März dürfen städtische Schulen ausschreiben. Meine Ausbildungsschule durfte schon im Dezember eine Stelle ausschreiben, auf die ich mich direkt beworben habe. Einen Tag nach meiner Lehrprobe hatte ich das Bewerbungsgespräch. Da die Schulleitung mich ja schon kennt, war es ein total entspanntes Gespräch. Ein paar Tage später bekam ich Post vom Regierungspräsidium und durfte unterschreiben, dass ich die Stelle annehmen möchte. Ich habe mich für ein Deputat von 21 Stunden entschieden (26 Stunden entsprächen einer Vollzeitstelle), um zumindest ein bisschen was für eine mögliche Promotion tun zu können und trotzdem genug Geld zu verdienen. Mit meiner Unterschrift bestätigte ich zudem, dass ich mich drei Jahre lang an diese Schule binde und keinen Versetzungsantrag stellen darf. Das fühlt sich für mich schon ein bisschen merkwürdig an, aber drei Jahre sind nun auch kein ganzes Leben und gerade kann ich mir das alles sehr gut vorstellen.