Rubrik:
studium
16.10.2020
Autor:
Eva
Rubrik:
studium
16.10.2020
Im Referendariat werden verschiedene Besuche der Seminarleiter unterschieden. Es gibt zum einen den Beratungsbesuch. Dieser dient lediglich einer Mitschau, die im Anschluss reflektiert wird. Hier muss Artikulationsschema, Trimesterplan und im Falle einer Religionsstunde eine Elementarisierung vorgelegt werden. Eine Elementarisierung ist eine Ausarbeitung, in der sich ganz spezifisch mit dem Lerninhalt auseinandergesetzt wird. Es werden mögliche Lebensweltbezüge der Schülerinnen und Schüler ergründet, ethische Fragen umrissen und der theologische Gehalt analysiert.
Zum anderen gibt es den besonderen Unterrichtsbesuch, der mit einer langen Ausarbeitung und Benotung zusammenhängt. Hier muss die Klassenzusammensetzung, Sitzordnung, Sachanalyse, Didaktische Analyse, die Didaktische Reduktion sowie Artikulationsschema mitinbegriffen werden. Es kostet wahnsinnig viel Zeit eine solche Ausarbeitung zu erstellen. Diese muss neben dem normalen Unterrichtsbetrieb geschrieben werden. Nebenbei sollen noch Förderpläne und Beobachtungsbögen aufgeführt werden – also eine wahnsinnig stressige und aufwendige Zeit.
Bei mir steht kommende Woche ein Beratungsbesuch im Fach evangelischer Religion an. Die Organisation war sehr aufwendig, da meine Seminarleiter mich an einem Montag innerhalb der ersten drei Schulstunden besuchen will. Ich halte meine Religionsstunden allerdings eigentlich immer freitags. Nun kommen alle evangelischen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 zu mir ins Klassenzimmer. Ich muss für Montag also eine Stunde organisieren, in der ich aus drei verschiedenen Klassen meine Schüler zusammenhole und mir dafür ein freies Klassenzimmer organisieren. Die Schülerinnen und Schüler verpassen während dieser Zeit den geplanten Schulstoff und müssen diesen zuhause nachholen – keine guten Voraussetzungen.
Es ärgert mich, dass von Seiten der Seminarleiter und von Seiten der Schule solche Ansprüche gestellt werden. Es ist eine zusätzliche Belastung neben der sowieso vorhandenen Nervosität. Bisher habe ich meine Stunde aufgebaut und mit meiner Betreuungslehrkraft besprochen. Sie gab mir viele hilfreiche Tipps, die ich wiederum in meiner Ausarbeitung miteinbrachte. Ich bin gespannt auf meine erste Mitschau und hoffe, die Schülerinnen und Schüler arbeiten vorzeigetauglich mit.
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