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Die Lehrer von morgen: Weshalb ich evangelische Religion unterrichten möchte

Ein Porträt-Foto von Eva

Autor:
Eva

Rubrik:
studium

23.04.2020

„Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten“ (Psalm 139, 9-11).
Ein für mich sehr prägender Psalm, der mich seit meiner Kindheit begleitet und mich maßgeblich auf meinen Weg begleitet hat. Er verdeutlicht mir, dass Gott immer bei mir bleibt, egal welche Wege ich einschlage und wie weit ich mich von ihm entferne. Diese Vorstellung beruhigt mich.
Kinder, die eine Sonderschule besuchen, haben oftmals zerrüttete Familien, prägende Erlebnisse oder schlichtweg kaum Bezugspersonen, an die sie sich wenden können und die sie in ihrer Einzigartigkeit verstehen.
Ich habe mich für das Fach evangelische Religion entschieden, um den Kindern einen Zugang zum Glauben zu ermöglichen. Ich möchte den Psalm 139 erlebbar machen, indem ich Schülerinnen und Schüler auf ihren steinigen Lebensweg begleite, ihnen Alternativen aufzeige und vor allem verdeutliche, dass sie niemals allein sind.
Auch dann, wenn vielleicht keine Verbindung zu Gott aufgebaut werden kann, ist es mir wichtig, Werte zu vermitteln: Nächstenliebe, Treue oder Vertrauen sind für mich zentraler Bestandteil eines Religionsunterrichts. Nächstenliebe ist ein wertvoller Begriff, den ich eng mit dem Psalm 139, 9-11 verknüpfe, und den ich gerade auch in dem Sektor Sonderschule als sehr wichtig erachte. Denn wie weit man sich in den strömenden Wellen des Meeres verliert, es gibt immer jemanden, der einen herauszieht. Jemanden mit all seinen Ecken und Kanten anzunehmen ist eines meiner größten Anliegen, das ich meinen Schülerinnen und Schülern vermitteln möchte und gehört zu einem von vielen Gründen, weshalb ich evangelische Religion unterrichten möchte.