Rubrik:
orientieren
07.05.2020
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Autor:
David
Rubrik:
orientieren
07.05.2020
Das Thema Abschied war ja auf den Seminaren immer ein Kernthema. Klar, ist ja auch wichtig. Trotzdem lag es immer in weiter Ferne. Erst im August sollte es soweit sein. Ich wollte mich frühzeitig damit befassen und ein rundes Ende für mein Leben in Arequipa finden. Aber jetzt ist ja alles anders. Rund kann es auf keinen Fall mehr werden. Ich werde jetzt ohne Vorwarnung herausgerissen und kann nicht mehr aus freiem Willen entscheiden, was ich tun möchte. Einerseits vom Ministerium aus, die uns heimbeordern, andererseits vom peruanischen Staat aus, der durch die Quarantäne und Ausgangssperre mein Leben hier einschränkt. Die getroffenen Entscheidungen sind nachvollziehbar und wahrscheinlich das einzig richtige in der aktuellen Situation. Schuldige gibt es nicht. Trotzdem widerstrebt mir der Gedanke, dass die privilegierten Freiwilligen ins sichere Deutschland gehen und alle Mitarbeiter, Kinder und Freunde alleine zurückgelassen werden. Ich habe die Befürchtung, dass ich in Deutschland sitzen werde, nichts tun kann, aber immer im Kopf haben werde, dass ich eigentlich hier gebraucht werde. Aktuell arbeiten nur die Mitarbeiter, die ein eigenes Auto haben oder zu Fuß zum Heim laufen können. Das sind acht Personen. Davon sind die Hälfte wir Freiwillige. Wenn wir nicht mehr da sind, muss die Arbeit also von vier Personen abgedeckt werden, die selbst Familien haben. Sicherlich wird das irgendwie gehen, aber mit uns ginge es deutlich besser. Voraussichtlich bleibt mir hier noch eine Woche in Peru, da die Touristen zuerst heimgeflogen werden. Trotzdem weiß ich nicht, wie genau ich mich verabschieden möchte und kann. Falls es klappt, soll ein kleines Fest stattfinden, aber durch die aktuellen Umstände wird das auch schwierig sein. Festlich wird es sicherlich nicht, da die Kinder natürlich merken, wie wir uns fühlen und uns auch in ihr Herz geschlossen haben. Auch ihnen wird der Abschied schwer fallen, da die Beziehung immer enger geworden ist. So bekommt man nun auch Dinge mit, die einem logischerweise am Anfang nicht erzählt wurden. Dieses Vertrauensverhältnis kann ich natürlich nicht mehr aufrechterhalten. Doch noch ist alles unsicher. Was kommt, weiß ich nicht und somit versuche ich den Tag X noch so gut wie möglich auszublenden.
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