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Freiwilligendienst im Ausland: Akklimatisieren

Blogger David mit einem Pappschild, auf dem MADRID steht.

Autor:
David

Rubrik:
orientieren

13.07.2020

Nach meiner Rückkehr aus Peru brauchte ich erst einmal Zeit, mich zu akklimatisieren. Zwar bin ich nun nicht mehr auf 2.500 Metern über dem Meeresspiegel in einer neuen Umgebung mit vielen unbekannten Menschen, aber auch hier hatte sich einiges verändert oder kam mir ungewohnt vor. Auch an die Rückkehr in mein Elternhaus musste ich mich erst gewöhnen. Ich finde es erstaunlich, wie schnell man eigene Dynamiken entwickelt und wie sehr mich die Lebensweise meiner Mitbewohnerinnen beeinflusst hat. Mittlerweile habe ich mich relativ gut wieder in mein Zuhause eingelebt, doch anfangs empfand ich das Wiedereingliedern als Freiheitsverlust. Auf eine eigene Wohnung beziehungsweise WG in der Zukunft freue ich mich schon sehr. Ich habe gemerkt, dass ich, wenn ich alleine lebe und mir niemand unbequeme Dinge abnimmt, viel produktiver bin. Vor allem Alltagstätigkeiten, die aktuell in unserer Familie aufgeteilt sind, wie zum Beispiel Wäsche zu waschen, die Spülmaschine auszuräumen oder den Garten zu pflegen, erledige ich dann relativ schnell. Momentan muss ich zugeben, dass ich hier im Haushalt lediglich nach einer Aufforderung etwas angehe. Auch wenn ich eigentlich gerne helfe, fällt es mir schwer mich in meiner aktuellen Umgebung für diese Arbeiten zu motivieren.
In meinem Freundeskreis hingegen fiel mir die Rückeingliederung ziemlich leicht. Obwohl wir längere Zeit getrennt waren und unterschiedliche Dinge erlebt haben, sind wir alle grundsätzlich immer noch auf der gleichen Wellenlänge, und dabei deutlich reifer als noch vor einem Jahr. Der ehemals große Kreis an Bekannten aus der Schulzeit ist aber sichtlich kleiner geworden. Das ist natürlich normal, aber von Zeit zu Zeit würde ich es schätzen, manche mal wieder zu treffen. Ohne Corona wäre das sicherlich viel einfacher möglich, da Feste immer ein guter Ort waren, um sich zu treffen. Aber auch das wird bestimmt in Zukunft wieder möglich sein.