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Das Studi-Wohnheim

Porträtfoto des Bloggers Antoine

Autor:
Antoine

Rubrik:
studium

13.12.2023

Vielleicht kennst du Wohnheime aus US-amerikanischen College-Filmen oder aus Erfahrungsberichten von deinen Freund*innen. Über Wohnheime gibt es zahllose positive und negative Dinge zu erzählen, deshalb fangen wir erstmal bei null an, um herauszufinden, ob diese Wohnform für dich überhaupt in Betracht kommt.

Der größte Vorteil des Wohnheims ist meiner Meinung nach der Preis. Für mich war das im Winter 2021 auch der Grund, warum ich aus meiner gasbeheizten Altbauwohnung ausziehen musste und ein Wohnheim überhaupt infrage kam. Studi-Wohnheime sind in der Regel von der zugehörigen Hochschule oder dem Studierendenwerk subventioniert, weshalb die Miete in der Regel deutlich unter dem ortsüblichen Mietspiegel liegt. Damit einhergehend ist es häufig auch so, dass es keine Kaltmiete gibt, sondern Strom, Wasser und Internet bereits als Pauschalen in den Kosten beinhaltet sind. Du musst also keine eigenen Verträge abschließen, keine übernehmen und dich nicht mit Internetanbietern herumärgern. Dadurch, dass Wohnheime speziell für Studierende gedacht sind, sind sie oft in Uni-Nähe gebaut und bieten ein internationales Umfeld mit verschiedenen Gemeinschaftsaktivitäten. Es gibt möblierte und unmöblierte Zimmer in 1-Zimmer-Apartments oder WGs.

Der Nachteil dieser homogenen Studierendenbewohnung ist, dass du im Wohnkontext keine anderen Milieus kennenlernen wirst. Es gibt einfach keine Rentner*innen, Arbeiter*innen oder Familien im Haus. Für mich ist das schade, weil eine Hausgemeinschaft auch immer eine tolle Gelegenheit ist, um mit anderen Menschen und Perspektiven in Kontakt zu kommen. Apropos Menschen: In Wohnheimen können sich die Bewohner*innen ihre neuen Mitbewohner*innen nicht selbst aussuchen, da die Zimmervergabe zentral über das Studierendenwerk oder die zuständige Stelle koordiniert wird. Ob du dich mit deinen Mitbewohner*innen verstehen wirst, ist also eher eine Glückssache. Durch diesen Umstand gibt es übrigens auch keine gemischten WGs. Wenn du bereits einen großen Hausstand angesammelt hast, musst du ebenfalls beachten, dass es in Wohnheimen in der Regel keine Keller- oder Dachbodenabteile gibt. Das Lagern von Möbeln oder anderen großen Mitbringseln kann dadurch recht knifflig sein.

Insgesamt würde ich sagen, dass Wohnheime eine gute Gelegenheit sind, wenn man hauptsächlich günstig wohnen möchte. Wie vor allem das Zusammenleben funktioniert, ist vor dem Einzug ein Glücksspiel. Dennoch lohnt sich der Versuch meiner Meinung nach. Jedenfalls, wenn du einen Platz bekommst. Denn in Zeiten von Wohnungsmangel und hohen Mietpreisen sind Studi-Wohnheime stark begehrt.

In den kommenden Blogs schauen wir uns dann andere Formen des Zusammenlebens an.

Bis dahin,

Antoine