Rubrik:
studium
31.12.2019
Autor:
Franziska
Rubrik:
studium
31.12.2019
Etwas, das ich besonders an meinem Studium schätze, ist die Interdisziplinarität, da die Soziologie sehr viele Schnittstellen mit anderen Fachrichtungen aufweist. In meinem Bachelorstudium konnte ich beispielsweise problemlos auch Veranstaltungen aus den Wirtschaftswissenschaften belegen. Auf den ersten Blick scheinen diese beiden Wissenschaften vielleicht nicht unbedingt viele Gemeinsamkeiten zu haben, aber ich habe festgestellt, dass ein soziologisches Grundwissen sehr hilft, auch Ansätze und Betrachtungsweisen anderer Fächer zu verstehen. In meinem Masterstudium möchte ich auch so gut es geht interdisziplinär studieren und Veranstaltungen besuchen, die für Studierende verschiedener Fachrichtungen geöffnet sind. In diesem Semester habe ich mich daher für zwei Seminare entschieden, die nicht rein-soziologisch ausgelegt sind. In einem der Seminare dreht es sich um Fitness als gesellschaftliches Phänomen. Wir beschäftigen uns beispielsweise damit, welche Rolle das Geschlecht bei verschiedenen Fitnesspraktiken spielt, welches gesellschaftliches Ideal von Sportler und Sportlerinnen gezeichnet wird oder welche Risiken mit Fitnessarmbändern verbunden sind, die einen permanent daran erinnern, sich zu bewegen und mehr Sport zu machen. Der Großteil der Studierenden, die dieses Seminar besuchen, kommt aus den Sportwissenschaften.
In dem anderen Seminar geht es um Methoden und Praktiken eines Beratungsgesprächs. Hier dreht es sich um unterschiedliche Konflikte und wie diese mithilfe von Beratung gelöst werden können. Bisher haben wir beispielsweise Paarkonflikte und Konflikte zwischen Eltern und Kind analysiert, aber auch unterschiedliche Krisen von einzelnen Menschen untersucht. Dieses Seminar wird neben Soziologiestudierenden auch von Studierenden aus der Psychologie und den Erziehungswissenschaften besucht.
In diesen interdisziplinären Veranstaltungen wird mir immer bewusst, dass ich durch mein Studium dazu neige, alles durch die sogenannte „soziologische Brille“ zu betrachten. Deswegen finde ich es sehr spannend, diese Brille auch immer wieder abzunehmen und neue Perspektiven anderer Fachrichtungen kennenzulernen. Dabei stelle ich nämlich nicht nur Parallelen zwischen der Soziologie und anderen Studiengängen fest, sondern erkenne oft auch wichtige Unterschiede.
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