Rubrik:
studium
21.04.2022
Autor:
Antoine
Rubrik:
studium
21.04.2022
Wie in meinem letzten Blog am Ende bereits erwähnt, habe ich das Auslandssemester in Moskau aufgrund der geopolitischen Lage verworfen. Und auch das Alternativangebot für eine Universität in Litauen habe ich abgesagt. Aber warum eigentlich? Das möchte ich Dir heute kurz erklären. Vielleicht kannst Du davon auch etwas für Deine persönliche Planung mitnehmen. Meine Gründe waren formeller, organisatorischer und inhaltlicher Natur:
Formell ist ein Auslandssemester ganz einfach mit viel Papierkram verbunden: Motivationsschreiben, Einschreibung bei der neuen Universität, Beantragung von Auslands-Bafög, Urlaubssemester und Co benötigen einfach viel Zeit und Muße. Dies ist wohl der am wenigsten schwerwiegende Punkt, denn wenn alle anderen Faktoren stimmen, nimmt man den Papierkram gerne in Kauf. Leider sprachen bei mir auch die anderen Punkte dagegen. So zum Beispiel auf organisatorischer Ebene: Nicht nur müsste ich mein Zimmer in Jena für die Zeit des Auslandssemesters untervermieten, mein ganzes Hab und Gut irgendwo unterstellen und jemanden zur Zwischenmiete finden, ich müsste auch in Litauen eine Bleibe finden.
So weit so unschlimm. Doch hier fängt der Ärger erst an: Das Semester in Litauen würde am 1. Februar starten, die Vorlesungszeit in Jena dauert aber eine Woche länger. Das würde faktisch für mich bedeuten, dass ich keinerlei Prüfungen in Jena absolvieren kann, da ich von einer Vorlesungszeit direkt in die Nächste starten würde. Dadurch würde sich meine gesamte Studiendauer um mindestens ein Semester verlängern. Irgendwann möchte ich aber dann doch in das Arbeitsleben starten. Zusätzlich erfolgt die Finanzierung meines Studiums ja durch ein Stipendium, das ich lediglich für die Regelstudienzeit erhalte. Für eine längere Studienzeit müsste ich dann also entweder Bafög beantragen oder einen Studienkredit aufnehmen. Beides zieht wieder eine Reihe von Unannehmlichkeiten mit sich.
Und dann ist da noch die inhaltliche Ebene: Wie Du in meinem Blog mitbekommen hast, habe ich mir sehr genau überlegt, an welcher Uni ich meinen Master machen möchte. Und die Kurse in Litauen sind zwar interessant, aber nicht so interessant für mich, wie die in Jena. Für meinen Schwerpunkt, die Arbeitssoziologie gibt es in Litauen leider keine Kurse. Dazu kommt, dass die Universität in Litauen für meinen Studiengang nicht ganz so renommiert ist wie in Jena.
Final hieße das, dass ich eine Menge Stress auf mich nehmen würde, um an einer schlechteren Uni Seminare zu belegen, die mich fachlich nicht so weiter bringen würden wie an meiner Heimatuniversität. Für Moskau hätte ich diesen Stress gerne auf mich genommen, da die Kurse wesentlich interessanter waren, besser zu mir gepasst hätten und ich meine Russisch-Kenntnisse weiter hätte ausbauen können. Aus offensichtlichen Gründen ist dies jedoch aktuell ebenfalls keine Option mehr für mich.
Trotz allem freue mich darauf, für eine längere Zeit in Jena zu sein und hier spannende Seminare zu besuchen. Was das in meinem letzten Semester war, und welche coolen Seminare ich in Zukunft besuchen werde, dass erfährst Du in meinen nächsten Blogs.
Bis bald,
dein Antoine
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