Rubrik:
orientieren
20.10.2020
Autor:
Britta
Rubrik:
orientieren
20.10.2020
Von der Arbeit ins Studium. Von „irgendwas mit Medien“ in die Informatik. Dass das nicht einfach wird, war mir von vorneherein klar. Umso wichtiger war es mir, rechtzeitig meine Arbeit zu kündigen, um vor Studienbeginn noch etwas Energie tanken und in Ruhe alles Notwendige erledigen zu können – von Versicherungsummeldungen über Semesterticket bis hin zu geeigneter Laptop-Ausstattung gab es einiges zu organisieren. Oder besser gesagt: gibt es einiges zu organisieren. Denn, dass mir genug Zeit für alles bleibt, war nur der Plan. Die Realität – wie so oft – sah anders aus.
Am Nachmittag meines letzten Arbeitstages kam die verheißungsvolle E-Mail mit Betreff „Mathematik-Vorkurs“. Und so fand ich mich wenige Tage später vor einem geliehenen Laptop und mit einem viel zu alten Taschenrechner in meinem Arbeitszimmer wieder, dass mindestens genauso wenig vorbereitet und aufgeräumt war wie ich innerlich. Heute, einige Tage nach Kursbeginn, bin ich überrascht, wie gut dieser interaktive Online-Kurs, dessen digitale Durchführung wir der Corona-Pandemie zu verdanken haben, funktioniert. Auch hätte ich nicht damit gerechnet, durch eine Online-Veranstaltung so schnell intensive Kontakte zu anderen CitH-Erstis knüpfen zu können. Weniger überrascht bin ich davon, dass meine Mathe-Kenntnisse deutlich eingerostet sind und ich mir die Frage stellen muss „Wie lernt man eigentlich?“. Aber auch hier hilft mir die digitale Übungsgruppe mit meinen Kommiliton*innen. Sie zeigt: Ich bin mit diesen Hürden nicht allein – ein ungemein beruhigendes Gefühl.
Weniger Gefühle der Entspannung machen sich breit bei einem Blick auf mein Konto.
Denn nicht nur der Mathe-Kurs, sondern auch ein weiterer Punkt meiner Eingewöhnungsphase beinhaltet einiges an Arithmetik – in erster Linie Subtraktion. Bei der Erstellung meines Stundenplans wurde mir schnell klar: Einen Nebenjob kann ich frühestens in den Semesterferien antreten. Geld auszugeben, obwohl keines reinkommt – auch daran muss ich mich erstmal wieder gewöhnen. Einige meiner Kommiliton*innen kommen ebenfalls frisch aus dem Beruf und somit ergeht es ihnen ähnlich. Auch hier gilt: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Ganz so, wie es uns das Distributionsgesetz lehrt.
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