Rubrik:
studium
22.06.2020
Autor:
Bo
Rubrik:
studium
22.06.2020
Als ich vor einigen Tagen mit einer Freundin telefonierte, haben wir gemeinsam durchgezählt, wie oft ich seit dem Auszug aus meinem Elternhaus umgezogen bin. Wir kamen auf die spektakuläre Zahl zwölf. Zwölf Mal habe ich schon meine sieben Sachen zusammengeräumt, um sie anderorts wieder auszupacken. Bei so einer Fluktuation wird auch klar, dass ich an vielen Orten nur kurz verweilt habe. Manchmal waren es zwei, manchmal aber auch sechs Monate. Mein Nomadenleben ist so selbstverständlich geworden, dass ich bestimmte Dinge automatisch und ohne große Überlegung durchführe.
Mein Vorteil ist, dass ich Dinge wie Inneneinrichtung und Deko nicht besonders wichtig finde. Zum Wohlfühlen brauche ich nur Platz, Freiheit und eine Küche. Ende Juni muss ich nach zehn Monaten (eine sehr lange Zeit für mich) aus meiner aktuellen Wohnung raus und habe mir bereits für die verbleibenden zwei Monate vor Island eine andere Untermiete gesucht. Es steht nun also ein weiterer Umzug vor einem großen Umzug bevor. Aktuell warte ich aber auch noch auf eine mögliche Praktikumszusage und falls das funktionieren sollte, dann würde es mich wieder in eine ganz andere Ecke Deutschlands ziehen.
Klar ist auch, dass ich nach dem Auslandssemester oder dem Praktikum wieder umziehen müsste. Wenn alles klappt, dann wäre dieser neue Ort zumindest für eine längere Zeit mein neues Zuhause. Manchmal werde ich von Freunden gefragt, ob ich nicht ein festes Zuhause vermisse und nicht doch immer mal wieder ein sesshaftes Leben führen will. Ich freue mich sehr darauf, irgendwann einen festen Wohnsitz zu haben und dort dann auch eine Wohnung einzurichten. Mir ist aber auch bewusst, dass ich wahrscheinlich selbst dann, sobald sich die Möglichkeit bietet, aus dieser Sicherheit ausbrechen und einige Jahre im Ausland arbeiten würde. Der Zauber eines Neubeginns wird für mich immer verlockender sein als der Charme des Altbekannten. Und wie es sich gerade für mich anfühlt, bald wieder meine aktuelle Lebenssituation zu verlassen? Ich bin gespannt auf das, was kommt. Ich freue mich auf die Möglichkeit Neues erleben zu dürfen und hoffe sehr, dass alles, was mir gerade sehr wichtig und nah beim Herzen ist, mich dabei begleitet und bleibt.
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