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Medizin studieren: Ein bisschen Fernweh

Foto von abi>> Blogger Thilo

Autor:
Thilo

Rubrik:
studium

07.03.2019

Erstaunt war ich schon, wie viel Zeit man plötzlich hat, wenn man keine Beziehung mehr führt – letztendlich bleibt einem dann nichts anderes übrig, als sich auf sich selbst zu konzentrieren. Ich habe beschlossen, das Beste daraus zu machen und mich um ein Auslandssemester zu bemühen, am liebsten schon im nächsten Wintersemester 2019/20, sonst gerne im Sommersemester 2020. Ich habe mir schon ein paar Gedanken darüber gemacht und mit Riga geliebäugelt. Nun wollte ich etwas konkreter werden. Meine Beweggründe, nach Osteuropa zu gehen, rühren vor allem daher, dass ich meine Komfortzone verlassen möchte. Spanien, Italien, Frankreich oder Großbritannien erschienen mir zu nah an meinem Leben.
Für solche Fälle wie mich ist das International Office in Münster zuständig, das in der Regel begeistert reagiert, wenn man einen eher außergewöhnlichen Auslandsaufenthalt plant. Aber so weit sollte es gar nicht kommen. Zunächst sprach ich mit der Auslandsbeauftragten für Medizinstudierende und erwähnte, dass ich gerne nach Riga gehen möchte. Zufälligerweise war gerade eine Studentin von ihrem Erasmus-Platz in Riga abgesprungen, weshalb sie mich fragte, ob ich nicht schon im nächsten Semester gehen wolle. Ich war sprachlos, vielleicht auch etwas überfordert, aber auf jeden Fall positiv überrascht und wusste, dass das eine tolle Möglichkeit für mich darstellt: ich müsste kein Bewerbungsverfahren für das Erasmus-Programm durchlaufen, keinen Sprachtest ablegen und kein Motivationsschreiben aufsetzen. Ich dachte an meine Famulatur in den Semesterferien, an meinen Job als Fundraiser und an das Blockpraktikum in der Onkologie – und kam zum Schluss, dass ich das alles verschieben kann. Also gut: Auf geht es nach Riga!