Rubrik:
studium
22.02.2019
Autor:
Thilo
Rubrik:
studium
22.02.2019
Ich habe drei Jahre als Nachtbereitschaft in einer Wohngemeinschaft für an Demenz erkrankte Menschen gearbeitet. Diese Arbeit hat mir stets viel Spaß gemacht, jedoch setzten mir die durchgearbeiteten Nächte auf Dauer immer stärker zu. Da kam es mir im Sommer ganz gelegen, als ein Freund nach einer Nachfolge für seine Stelle in der Tumororthopädie suchte, in der es insbesondere um Krebsarten in Knochen und Muskeln geht.
Nun arbeite ich bereits drei Monate jede Woche mindestens einmal im OP und muss sagen, dass mein bisheriges Fazit sehr positiv ist. Zwar ist der Job immens anstrengend und er verlangt mir einiges an Durchhaltevermögen, Geduld und Ruhe ab. Ich merke aber, wie ich von Dienst zu Dienst sicherer werde, mir die Abläufe klarer sind, und ich die Angst verliere, Fehler zu machen – denn die gehören leider dazu. Das Team ist freundlich und hilfsbereit und kümmert sich darum, dass man als Studierender einiges lernt. Oft sind es die gleichen Eingriffe – eine Knieprothese bleibt nun einmal eine Knieprothese – aber umso einfacher die Operation ist, umso mehr darf ich selbst machen. So durfte ich zum Beispiel einmal die Wunde am Ende der OP zunähen. Manchmal stehe ich aber auch zwei Stunden lang an derselben Stelle und halte zum Beispiel ein Bein in genau der gleichen Position, während ich unter dem kiloschweren Röntgenschutz schwitze wie bei einem Marathonlauf. Aber es ist eben ein Job, für den ich Geld bekomme. Es ist auch in Ordnung, dass nichts Aufregendes passiert, jedoch fehlt mir der Patientenkontakt. Im Operationssaal werden die Patienten zu Körperteilen, die operiert werden müssen – ohne persönlichen Bezug.
Im Großen und Ganzen kann ich aber empfehlen, als studentische Hilfskraft während des Medizinstudiums im Krankenhaus zu arbeiten. Man lernt viel dazu, die Aufgaben und Herausforderungen wachsen und man entwickelt sich weiter.
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