Rubrik:
orientieren
13.02.2019
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Autor:
Johannes
Rubrik:
orientieren
13.02.2019
Der Horror für die meisten Ärzte, die nicht als Notärzte tätig sind, ist es, in einer kritischen Situation der einzige anwesende Arzt zu sein. Da ist es wenig hilfreich, wenn der Notfallmedizin-Kurs mittlerweile 25 Jahre zurück liegt und man seitdem eigentlich nur noch Augenkrankheiten behandelt. Aber dann bricht jemand im Flugzeug zusammen und es ertönt die Durchsage: „Ist ein Arzt an Bord?“ Ich kenne Ärzte, die sich aus diesem Grund gleich ein alkoholisches Getränk im Flieger bestellen, um im Fall der Fälle darauf verweisen zu können.
In diese Situation will ich nie kommen, deswegen ist mir eine gute notfallmedizinische Ausbildung sehr wichtig. Am Ende der Sommersemesterferien bot sich mir die Gelegenheit, an einer Weiterbildung teilzunehmen. Mit zehn weiteren Münsteraner Kommilitonen verschlug es mich in eine kleine Stadt an der Nordsee, wo wir vier Tage in den Basics der Notfallmedizin weitergebildet wurden. Wir besprachen Fallberichte von Katastrophenmedizinern, die in kritische Situationen geraten waren, übten, wie man entscheidet, wer als Erster Hilfe benötigt oder, wie man eine Thoraxdrainage, also einen Schlauch in die Lunge legt und versorgt. Die vier Tage waren alles andere als entspannt, richtig geplättet kam ich wieder in Münster an. Vom Wissen eines Notarztes bin ich zwar noch meilenweit entfernt, aber zumindest habe ich einen Grundstein gelegt, auf den ich Zukunft aufbauen kann.
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