Rubrik:
orientieren
06.04.2023
Autor:
Melissa
Rubrik:
orientieren
06.04.2023
Da ist sie wieder. Die Angst davor, allein zu verreisen. Und der Gedanke, was ich mir eigentlich dabei gedacht habe. Wie dumm das alles ist. Dass ich am liebsten zu Hause bleiben würde. Am Sonntag geht es für mich los in die Türkei, für eine ganze Woche. Eigentlich ein echtes Traumziel, denn auch wenn es dort momentan Winter ist, ist die Landschaft in Kappadokien einfach faszinierend und wunderschön. Als ich den Urlaub gebucht habe, habe ich mich sehr gefreut und war zuversichtlich, dass ich mich dieses Mal darauf freuen kann, alleine wegzufahren, weil ich das Gefühl ja schon kenne.
Und trotzdem würde ich momentan am liebsten hierbleiben. Das Unbekannte macht mir Angst. Ich weiß nicht, was auf mich zukommt, ob alles gut verläuft. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass ich alle Herausforderungen alleine bewältigen muss. Ich kann mich nicht erst mit jemandem beraten, sondern muss das meiste alleine entscheiden. Das bringt natürlich auf der anderen Seite auch eine gewisse Freiheit mit sich: Ich kann tun und lassen, was immer ich möchte, was ja irgendwie auch schön ist. Sich nach niemandem richten zu müssen, ist einfach sehr selten – und vielleicht ist es auch genau das, was mir Angst macht. Diese Verantwortung, selbst zu entscheiden, ist neu, ganz ungewohnt. Insbesondere weil ich mich in einem fremden Land nicht auskenne, die Sprache nicht spreche und niemanden kenne.
So merke ich doch mal wieder, dass das Reisen nicht immer einfach ist. Es gibt eben auch Schattenseiten, wie meine Angst, die mir jegliche Vorfreude raubt. Leider vergessen das die meisten. Andererseits gibt es bereits so viele andere Menschen vor mir, die das alles schon gemacht und geschafft haben. Die sicher auch Angst hatten, die sie aber nicht aufgehalten hat. Alleine zu reisen ist ja kein unschaffbares Mysterium, sondern eine durchaus machbare Herausforderung. Meine Angst ist durchaus normal und ich bin damit nicht allein. Das versuche ich mir immer wieder vor Augen zu führen, auch wenn das gar nicht so leicht ist. Um meiner Angst etwas entgegenzuwirken, versuche ich außerdem, alles etwas zu planen, damit ich nicht ganz ohne Plan dastehe. Das macht die Angst etwas kleiner, auch wenn sie nicht ganz weggehen wird. Das weiß ich ganz sicher. Aber ich bin auch fest entschlossen, mir nicht alle Vorfreude nehmen zu lassen. Denn ganz ehrlich, dann würde ich mir das Schönste der Reise wegnehmen lassen.
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