Rubrik:
orientieren
20.01.2023
Autor:
Melissa
Rubrik:
orientieren
20.01.2023
Als Kind träumt man oft von großen Dingen. Zum Beispiel von einem bestimmten Beruf oder etwas anderem, das man gerne erreichen möchte. Ich wollte zum Beispiel immer mal die Malediven sehen, weil das blaue und klare Wasser dort immer so schön aussieht. Schon damals sagte mein Papa, dass ich mir das besser aus dem Kopf schlagen soll. So eine Reise können wir uns überhaupt nicht leisten. Obwohl ich weiß, dass mein Vater mich nur vor Enttäuschung schützen wollte, haben mich seine Worte damals sehr traurig gemacht und ich war unfassbar frustriert.
Je erwachsener ich wurde, desto weniger träumte ich. Ich hatte zwar immer wieder Momente, in denen ich dachte, dass ich eine Vision von dem habe, was ich möchte, aber schnell verblasste diese auch wieder. Die Gesellschaft vermittelte mir, dass meine Träume sowieso nie funktionieren werden. Dabei klingen meine beiden großen Träume ganz simpel. Ich möchte die Welt entdecken, erkunden und kennenlernen. Und ich möchte sie ein kleines bisschen besser machen.
Trotzdem erscheinen mir diese beiden Ziele oft unerreichbar. Denn ich bin recht ehrgeizig und wenn ich etwas angehe, dann auch richtig. Auch wenn mir bewusst ist, dass ich nie alles erkunden kann und auch nicht alles in der Welt zum Guten wenden kann, würde ich am liebsten alles auf einmal machen und kann nur schwer akzeptieren, dass ich nicht auf alles Einfluss haben kann.
Mittlerweile habe ich das zum Glück mehr oder weniger akzeptiert, denn in unserer Welt gibt es schon so viele tolle Menschen, die etwas verändern möchten. Deshalb weiß ich, dass ich damit nicht allein bin. Sie alle träumen von einer besseren Welt und haben Visionen, die unsere Welt verändern können.
Und obwohl ich weiß, dass es da draußen so viele Menschen gibt, die ihre großen Visionen leben, spreche ich nur sehr selten über meine eigenen. Ich habe Angst, dass ich mir selbst zu viel erhoffe und dann am Ende erklären muss, warum es nicht geklappt hat. Ich habe Angst, dass jemand versucht, mir meine Träume auszureden. Dass mir gesagt wird, dass es unmöglich sei. Dass mich keiner unterstützen wird. Und trotzdem möchte ich weiter an meine kleinen, großen Träume glauben. Sie treiben mich an. Spenden mir Energie.
Genau aus diesem Grund finde ich es immer so toll, mit Kindern über meine Visionen zu sprechen. Sie sagen nicht, dass etwas nicht geht, sondern fragen viel mehr, wann es endlich losgehen kann. Aus erwachsener Perspektive versuche ich zwar, es etwas realistischer anzugehen, merke aber oft, dass ich zu viele Zweifel habe.
Mittlerweile habe ich gemerkt, dass es eindeutig besser ist, ein Ziel zu verfolgen und zu merken, dass es nicht klappt oder nichts für mich ist, als es nicht zu probieren und es dann zu bereuen. Genau deshalb finde ich große Träume so wichtig. Sie sind unser Lebenselixier. Sie können Großes mit uns machen. Sie wecken eine ungeahnte Energie und helfen mir zu entdecken, was ich wirklich möchte.
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