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Kultur und Küche

Porträt von Anna

Autor:
Anna

Rubrik:
orientieren

10.05.2024

Ich liebe meine Zeit als Au-pair in Irland, keine Frage. Aber ich vermisse das Essen von zu Hause mittlerweile ziemlich.

Ich liebe zum Beispiel frische Brötchen zum Frühstück. In Irland gibt es nicht so eine Bäckerkultur wie in Deutschland und somit auch keine Brötchen. Ich esse seit einem dreiviertel Jahr jeden Tag Toast zum Frühstück. Und eigentlich bin ich nicht so ein großer Fan von Brot. Wieso sollte man das essen, wenn es auch Brötchen gibt? Aber selbst Brot vermisse ich mittlerweile. Meine Eltern werden mich vermutlich für dieses Statement auslachen ... An Weihnachten habe ich Plätzchen total vermisst, die gibt es hier nämlich auch nicht. Ich habe eigene gebacken, aber sie haben trotzdem nicht wie die von daheim geschmeckt. Meine Familie hat mir dann welche in meinem Weihnachtspäckchen mitgeschickt, zusammen mit einem Glas Pflaumenmus. Von dem Pflaumenmus ist noch genau eine Portion übrig, die ich bisher noch nicht gegessen habe. Wenn das Glas leer ist, habe ich kein anderes mehr und mein kleines Stück Heimat ist wieder weg.

Und dann war ich letztens mit Freunden in London, aber ich war etwas früher da und hatte von daher einen Tag alleine zu überbrücken. Ich bin österreichisch frühstücken gegangen. Österreichische und deutsche (bzw. bayerische) Küche sind einander ja sehr ähnlich. Es hat sich tatsächlich ein bisschen wie daheim angefühlt, auch wenn es das erste und auch vermutlich letzte Mal war, dass ich Almdudler zum Frühstück hatte.

Ich glaube, dass ich durch meine Zeit im Ausland gelernt habe, das, was man daheim hat (wie das Essen), viel mehr wertzuschätzen und dankbar dafür zu sein, anstatt es einfach hinzunehmen. Ich freue mich schon, wenn ich wieder daheim bin und mein gewohntes Essen habe. Vermutlich werde ich dann die irische Küche total vermissen.