zum Inhalt

Mein Freiwilliges Jahr: Mein erstes Seminar

Schatten von Bloggerin Melissa.

Autor:
Melissa

Rubrik:
orientieren

27.10.2022

Während meines Bundesfreiwilligendienstes muss ich mehrere Seminare belegen, in denen ich verschiedene Dinge für meinen Dienst lerne, zum Beispiel rechtliche Grundlagen. Über das Jahr verteilt brauche ich fünfundzwanzig Seminartage, die meistens in fünftägigen Blöcken stattfinden.

Letzte Woche war mein erstes Seminar zum Thema Psychische Erkrankungen und Suchterkrankungen. Während der Zugfahrt dorthin war ich ziemlich aufgeregt. Ich wusste nicht, was mich erwartet und wie die Woche verlaufen würde. Ich kannte bisher niemanden und war gespannt, wie die anderen wohl so sein würden.

Zu meinem großen Glück wurde ich gemeinsam mit einem anderen Mädchen vom Bahnhof abgeholt. Sie war direkt ziemlich offen und hat sich mit mir unterhalten. Als wir dann angekommen sind, hat sie mich einfach mitgenommen und ihrer Freundin vorgestellt.

Die nächsten Tage haben wir viel zu dritt unternommen und ich habe mich zunehmend wohlgefühlt. Außerdem war ich froh, Anschluss gefunden zu haben und nicht einsam und allein zu sein.

Denn für mich selbst ist es immer schwer, mit neuen Leuten zusammen zu sein. Ich bin meistens eher ruhig und höre den anderen zu, was oft den Eindruck vermittelt, ich hätte kein Interesse an den anderen. Erst nach einigen Tagen werde ich warm und erzähle auch von mir selbst. Bezogen auf die Seminare fällt es mir daher nicht so leicht, Anschluss zu finden, wenn niemand auf mich zugeht.

In jedem Seminar sind andere Leute, sodass ich jedes Mal aufs Neue auf andere zugehen muss. Einerseits ist das toll, weil ich mich so mit vielen Freiwilligen austauschen und neue Leute kennenlernen kann. Andererseits ist es sehr anstrengend, besonders dann, wenn ich das Gefühl habe, dass ich mich verstellen muss, um Teil der Gruppe zu sein. Erst wenn das Seminar fast vorbei ist, fühle ich mich wohl genug, um aus mir herauszukommen.

Nach meinem ersten Seminar war ich dementsprechend erleichtert, jemanden gefunden zu haben, bei dem ich mich wohlfühle. Trotzdem war ich ziemlich ausgelaugt von den vielen Eindrücken und den vielen sozialen Kontakten. Für die kommenden Seminare bin ich aber nun etwas zuversichtlicher gestimmt und freue mich auf den Spaß, den die gemeinsame Erfahrung mit sich bringt.