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Mein freiwilliges Jahr: Wiedersehen

Schatten von Bloggerin Melissa.

Autor:
Melissa

Rubrik:
orientieren

04.11.2022

Am Wochenende habe ich meinen Geburtstag gefeiert. Diesmal nur im kleinen Kreis mit den engsten Freunden. Es war eine große Herausforderung, einen geeigneten Termin zu finden, da die meisten meiner Freunde nicht mehr in meiner Nähe wohnen, sondern zum Studieren umgezogen sind.

Aus diesem Grund haben auch einige abgesagt. Studienstress oder eine zu weite Entfernung. Ich selbst wohne während meines Freiwilligendienstes noch zu Hause und manchmal ist es schwer, dass meine engsten Freunde so weit weg wohnen und nicht mal eben vorbeikommen können. Sie alle haben das Abenteuer Auszug schon gemeistert und einen neuen Lebensabschnitt begonnen.

Oft gibt mir das das Gefühl, nicht mitreden zu können. Wenn die anderen sich über ihr Studium, Studentenpartys oder ihre Wohnung austauschen, dann kann ich nur stumm daneben sitzen und oft wenig beitragen.

Dabei bin ich mit dem, was ich mache, sehr zufrieden und gehe gerne arbeiten. Ich mache tolle Erfahrungen und studieren und ausziehen kann ich auch nächstes Jahr noch. Und trotzdem beschleichen mich in solchen Situationen Zweifel, ob meine Entscheidung hier zu bleiben richtig war.

An meinem Geburtstag hatte ich oft das Gefühl, dass wir völlig aneinander vorbeileben. Mein Alltag dreht sich um meine Familie und meine Arbeit. Meine Freunde denken eher an die nächsten Vorlesungen und die Veranstaltungen, die noch anstehen.

Manchmal macht mich das traurig, weil ich weiß, wie wichtig mein Dienst für die Menschen hier ist. Ich lerne dabei nur eben andere Dinge als meine Freunde und gebe ein Stück meiner Lebenszeit für die Gesellschaft her. Gleichzeitig weiß ich auch, dass es den anderen womöglich schwerfällt, sich in meine Lage und Erfahrungen zu versetzen, weswegen ich sehr dankbar bin, dass sie mir trotzdem zuhören und mich aufnehmen. Besonders toll finde ich, dass sie sich die Zeit nehmen und den Weg nach Hause fahren, um zu meinem Geburtstag zu kommen.

Denn trotz unterschiedlicher Lebenslagen kann ich mich immer auf sie verlassen. Ich weiß, was wir uns gegenseitig bedeuten und das macht mich froh.